Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Kleiner wird dieser Tage fünf Monate alt und wird voll gestillt. In zwei, drei Wochen werde ich mit der Beikost anfangen. Ich habe vor, Paul innerhalb von drei bis vier Monaten abzustillen, wenn möglich ohne Flasche. Ich möchte bis Ende des 10. Monats alle Mahlzeiten in Breimahlzeiten umgewandelt haben. Meine Frage: Ist dies ein realistisches Vorhaben, vorausgesetzt, der Kleine "macht mit" und es gibt keine besonderen Probleme mit ihm? Sollte ich ihm länger Zeit geben? Brauchen Babys im 10. Monat doch noch Flüssiges aus der Flasche oder Brust? Vielen Dank fürs Antworten!!! Großes Lob an Sie und die Arbeit, die Sie sich machen! Moni und Paul
? Liebe Moni, auch wenn auf vielen Packungen und Gläschen steht „nach dem vierten Monat" so bedeutet das keineswegs, dass ein Kind ab vier Monaten Beikost bekommen sollte. Sinnvoll ist es, das Kind anzuschauen und mit der festen Kost dann zu beginnen, wenn das Kind deutlich zu erkennen gibt „jetzt bin ich so weit". Es sollte immer das Kind und nicht ausschließlich der Kalender angeschaut werden. Die Bereitschaft Ihres Kindes erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • das Baby ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Wenn Sie nun innerhalb der nächsten Monate zügig abstillen wollen, werden Sie um die Einführung der Flasche vermutlich nicht herumkommen. Nicht unbedingt deshalb, weil das Kind seinen Milchbedarf unbedingt mit flüssiger Milch decken müsste, das ginge eventuell auch mit Milchbrei, sondern weil ein Kind unter einem Jahr in aller Regel ein noch sehr ausgeprägtes Saugbedürfnis hat. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Ein gestilltes Kind kann seinen Milchbedarf vollständig an der Brust decken, ohne dass andere Milchnahrung erforderlich ist. Wird nicht mehr gestillt, muss das Kind seinen Milchbedarf anderweitig decken. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche (oder Beikost) anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche bzw. Beikost anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung oder Beikost, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche (oder auch deutlich länger) können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Wenn die Muttermilch durch feste Nahrung ersetzt wird, sollten nicht mehr als eine Mahlzeit pro Monat ersetzt werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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