Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

umbedingt Hilfe

Frage: umbedingt Hilfe

poi3

Beitrag melden

Hallo, ich benötige dringend Hilfe.. Ich habe schreckliche Schmerzen beim Stillen, bin Wund und gerissen und weiß nicht mehr weiter.. dennoch will ich umbedingt stillen.. ich hab unsere Große recht lange gestillt und kann den gedanken nicht ertragen es könnte nicht klappen.. Folgendes: meine Tochter ist nun 2 Wochen alt - seit dem stille ich auch.. meine Brustwarzen sind normal wund gewesen-wie es am anfang eben ist. Seit 1 1/2 Wochen sind sie allerdings gerissen und offen, bluten und rundum ist alles auf.. wie ein Ring um die warze ist alles gerissen, offen und blutig und heilt nicht ab.. es trocknet schwer und sieht am ende eher gelblich aus - fast wie Eiter und nicht ganz trocken.. mir wurde aber gesagt es sei kein Eiter sondern getrocknetes Wundsekret.. wie auch immer.. nach einer woche kam unsere Tochter wegen einer Nabelentzündung ins Krankenhaus wo bei Ihr auch Mundsoor festgestellt wurde. aber eine Salbe bekam sie erst 2-3 Tage später (noch nicht ganz eine woche).. ich hab gefragt was mit mir ist und mir wurde von der Station gesagt ich bräuchte nichts.. erst die stillberaterin sagte ich solle das gehl auch nehmen.. (nun seit 4 Tagen).. ich bekam einen Milchstau links der nun weg ist aber meine Brüste sind nicht besser und brennen innerlich, die warzen sind weiterhin wund.. anlegen sei ok laut hebamme.. keiner kann mir nun weiterhelfen.. meine hebamme sagt nur wie leid ihr das alles tut und sie habe so lange und so wunde brustwarzen noch nie gesehen, ebenso die stillberaterin.. ich sitze hier nun und habe seit 2 wochen schmerzen und es wird nicht ein stück besser.. ich hab nicht ein stück besserung so das es mir Mut machen würde.. ich lasse meine Brust immer an der Luft und liege viel.. bald ist mein mann aber wieder arbeiten und ich bin mit 2 kindern alleine zu hause.. ich habe angst das nicht zu schaffen denn jeder kontakt an der brust schmerzt.. ebenso kleidung.. auch der druck der Brustwarzenschoner die ich dann mal nehme.. wenn ich in 2 tagen mit den kindern erledigungen machen muss weiß ich nicht wie ich das mit den schmerzen machen soll.. was kann ich tun, haben sie tipps oder hilfen.. ich wäre für alles alles dankbar denn mich verlässt der mut und ich bin fix und fertig.. wenn ich wüsste das es sich bessert könnte ich das alles ertragen aber immoment sehe ich nur jeden tag und jede minute schmerzen.. es brennt selbst wenn die kleine nicht mehr trinkt noch sehr lange nach.. ich liebe sie so sehr und es tut mir sehr weh das ich das stillen nicht als schön genießen kann.. ich danke für ihre zeit.. lg poi3


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe poi3, eine wunde oder zerbissene Brustwarze kann höllisch weh tun und es ist kein Wunder, wenn Sie sich vor dem nächsten Stillen schon fürchten. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus „The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: „Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: • häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, • an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), • den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. • Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. • Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. • Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. • Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. • Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." LLLiebe Grüße Biggi Welter


foolish

Beitrag melden

Versuch mal die MultiMaM Kompressen ;)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Meiner hatte vor ein paar Monaten Soor. Ich habe alle !! Spielsachen abgekocht bzw gewaschen. Danach kam das erste Mal Desinfektionsspray zum Einsatz. Handtücher, Waschlappen, Mullwindeln usw nach einmaligen Gebrauch gewaschen (mind 60°c). Den Po des Kleinen in einem Sud mit schwarzen Tee gebaden zum reinigen, dazu die meiste zeit mit nacktem Po, nur mit Mullwindel verzehen, strampeln lassen. Feuchttücher wurden verbannt, wobei ich die Ölhaltigen eh sch... finde, nutzen nur reine Feuchttücher. Dazu bei ihm Soorcreme für den Po. Soorgel für den Mund bei ihm, und bei mir für die Brustwarzen. Hat mir der Kinderarzt auch sofort so mitgegeben, auch für mich, nachdem ich gesagt habe das ich stille. er meinte auch, Po und Mund müßten immer mitbehandelt werden, auch wenn nichts zu sehen ist. Und Mutter eben wenn gestillt wird. Mitunter muß man aber versch. Präperate austesten, weil wohl nicht immer jedes auch wirkt. Und Gute Besserung euch.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.