Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Überfüttert?

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Frage: Überfüttert?

Anna17

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Hallo, Meine kleine Tochter ist 1,5 Wochen alt. Ich stille sie voll und freue mich das, dass auch klappt. Meine Hebamme sagt, ich habe so viel Milch, die kommt der kleinen in den Mund geschossen. Am Tage funktioniert alles super. Nur ab abends ist irgendwie der Wurm drin. Ab acht machen wir unsere große fertig und und auch die kleine. Ich gehe mit ihr dann ins Schlafzimmer und dann sucht sie und lutscht an den Fäusten, also lege ich sie an beide Brüste an. Sie wird dann auch müde und schläft ein. Ich Kuschel sie dann noch ein bisschen aber ablegen kann ich sie nicht. Dann wird sie unruhig und sucht wieder. Also lege ich sie wieder an und das geht gefühlt ewig. Später will sie ran, gleich wieder ab, ran..... Manchmal spuckt sie schon. Und irgendwann schläft sie ein. Nuckel nimmt sie nur gelegentlich. Ich habe nämlich schon dran gedacht, dass sie nur nuckeln möchte, aber da jedes Mal so viel Milch kommt. Ist das in dem Augenblick dann zu viel Milch? Kann ich da was ändern ihr irgendwie helfen, dass sie abends entspannter zur Ruhe kommt? Ich glaube das ist schon Stress für sie, sie atmet dann auch sehr hektisch. Dann kommt sie nachts aber alle Stunde. Da stille ich im Liegen und nur eine Brust. Ist ihr das vielleicht zu wenig, das sie so oft kommt? Ich hoffe sie haben ein zwei Tipps für mich. Vielen vielen Dank.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Anna17, im Gegenteil, ich würde keinen Schnuller geben und nur die Brust, denn dein Baby wird lernen, wie es saugen kann, ohne Milch zu bekommen. Ein Kind kann mit der Zeit nämlich durchaus kontrollieren, ob es nutritiv (zur Ernährung dienend) oder nonnutritiv (nicht zur Ernährung dienendes Saugen) saugt. Oft braucht ein Baby einfach Nähe und trinkt kaum. Auch das ist in Ordnung. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Babys manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wenn ein Kind beim Aufstoßen Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Hast du mal das Berg-auf-Stillen probiert? Wenn dein Baby sich oft verschluckt, kann es gut sein, dass du einen starken MIlchspendereflex hast, mit dem dein Kind noch nicht ganz zurecht kommt. Liebe Grüße Biggi


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