Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter LARA (4 Monate alt) will seit einer Woche nicht mehr richtig an der Brust trinken. Nachts bzw. im Halbschlaf tut sie das ohne Mucken, aber tagsüber Terror. Entweder zieht sie dran, läßt los ... und das wiederholt sich dann und dabei schaut sie sich die Gegend an. Oder sie beginnt gleich zu schreien wenn ich sie anlegen will. Eigentlich klappte das stillen bisher ganz gut. Zwar hatte sie schon fats von Anfang an Ihre Macken, dass sie abends erst in den Halbschlaf gewiegt werden mußte bevor sie trank, aber na gut. Das Problem ist nur, dass ich gestern aus Verzweiflung nachdem sie nach 6 Std. !! immer noch mit Geschrei auf meine Brust geantwortet hat, eine Flasche warm gemacht habe, das hat sie dann ohne Murren getrunken !! Also Hunger hatte sie ja offentsichtlich. Und heute auch wieder Streik, dann hatte ich noch so ca. 70 ml abgepumte Milch, die gab ich ihr aus der Flasche und sie trank. Danach legte ic sie an die Brust und sie trank an beiden noch kräftig. Was soll ich tun. Ich kann doch nicht jedes mal vorher abpumpen, ihr das Fläschen geben und dann die Brust ?? Es gab auch keine Veränderungen bei uns, was mir zu Bedenken geben könnte warum sie solch ein Theater macht beim trinken. Ich kenne diese Art von Ihr nur abends und das aber auch schon seit sie 4-6 Wochen alt war. Ich hab auch schon probiert wenn ich sie im Dunkeln stille, hilft alles NIX !!! Bin ratlos. Ansonsten hilft wohl nur FLASCHE !
? Liebe Nadine, das klingt in der Tat nach einem Stillstreik. Stillstreiks können auch aus heiterem Himmel kommen:-) und manchmal eine Woche und länger dauern. Du kannst versuchen dein Baby weiterhin anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die im wachen Zustand streiken, nehmen die Brust im (Halb)Schlaf. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an Deiner Brust trinkt, solltest Du Dich darauf einstellen, Dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Deinem Baby zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und er Dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Dir zu trinken. Solange dein Kind streikt, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Erstens vermeidest Du so einen Milchstau mit allen daraus möglicherweise resultierenden Problemen und zweitens erhältst Du deine Milchproduktion aufrecht. Die beim Ausstreichen oder Abpumpen gewonnene Milch kannst Du deinem Baby mit dem Becher oder einer anderen alternativen Fütterungsmethode anbieten. Weiter hat sich bei einem Stillstreik bewährt: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Flasche ist ungünstig, da der künstliche Sauger das Saugbedürfnis deines Kindes befriedigt und es geschickter ist, dieses Saugbedürfnis auszunutzen, um das Kind an die Brust zurückzuführen. Am besten wendest Du dich zusätzlich an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dir im direkten Kontakt noch weitere gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi