Mitglied inaktiv
Hallo zusammen! Ich bin momentan total verzweifelt, was das Stillen betrifft. Leider leben wir z.Zt. im Ausland, so dass ich keine Hebamme oder Stillberaterin zum Austausch habe. Ich hoffe, wenn ich hier mein Herz ausschütte (was sehr lang sein wird), dass es ok ist und vielleicht jemand den ein oder anderen Tipp für mich hat. Max ist heute 12 Tage alt, bei der Geburt hatte er 3240 gr und war 52 cm groß. Bisher hat er sein Geburtsgewicht knapp wieder erreicht, es schwankt so zwischen 3170 und 3250 gr.. - ich weiß auch nicht wie genau unsere Waage ist. Ich habe ihn versucht von Beginn an zu stillen, aber im Krankenhaus habe ich ihn nicht gleich auf meine Brust bekommen und auch später war es mehr schwierig. Die Hebamme hat mir lediglich in die Brustwarze gekniffen und mit zwei Fingern alles so zusammengepresst, damit es in seinen Mund passen könnte. Er hat allerdings nicht sonderlich darauf reagiert. (und ich kam mir total bescheuert vor) Zudem hat mir die Hebamme immer wieder gesagt, ich hätte ja gar keine Milch. -Sehr motivierend. Ich wollte ihn immer wieder anlegen, aber er begann auch zu schreien. So haben sie ihm im Krankenhaus Prenahrung im Fläschchen gegeben. Auch teilweise ohne mein Einverständnis und ohne dass ich dabei war. Ich habe dennoch immer wieder versucht ihn anzulegen. Nach 2 Tagen im Krankenhaus sind wir 5 Stunden im Auto nach Hause gefahren. Er hat die ganze Fahrt geschlafen. Zu Hause angekommen haben wir uns Sorgen gemacht, dass er doch einen mega Hunger haben müsste. Ich habe dann abgepumpt, weil meine Brüste (wahrscheinlich wegen des Milcheinschusses..?) so groß, prall und knotig waren. Er hat auch das Fläschchen getrunken und so mussten wir keine Prenahrung nehmen. Wir waren total fertig. Mein Mann hat ihm das Fläschchen gegeben und ich saß daneben mit der Pumpe. Am nächsten Tag ging es schon besser. Ich verwendete Stillhütchen auf Anraten der Hebamme, die meinte, die Hütchen bekäme er besser zu fassen, da sie weiter in den Mund hineinragen. Ich habe keine allzu kleinen Brustwarzen oder Schlupfwarzen... nun gut, so ging es jedenfalls. Ich habe ihn immer wieder angelegt und so alle 2 Stunden gestillt. Die Windeln hat er in den folgenden Tagen auch 3-4 mal voll gehabt. Mit Stuhl und Urin. Ich würde sogar fast sagen, es sieht so aus, als hätte er mehr Stuhl als Urin.. der Stuhl sieht zumindest so gelblich aus, teilweise mit Körnchen drin. Daher habe ich mir gedacht, dass meine Milch ja ausreichen müsste und es soweit klappt. Er hat auch immer so um die 20 Minuten an einer Brust getrunken und genuckelt. Zwischendurch habe ich ihn meistens gewickelt. Ich denke mir schon, dass die Zeit vielleicht zu lang ist, aber ich dachte mir, er soll erstmal so lange an der Brust sein dürfen, bis er selbst davon ablässt. Falscher Gedanke? Nun ist es auch öfter vorgekommen, dass er, wenn ich ihn an die Brust nehme, anfängt zu schreien, obwohl er vorher vielleicht nur leichte Anzeichen von Hunger zeigte (Finger in den Mund, Suchbewegungen mit dem Kopf, rudern mit den Ärmchen..). Dann schreit er und strampelt und wedelt mit den Armen. Oft liege ich mit ihm Bauch an Bauch auf der Seite. Er krümmt sich nach hinten ins Hohlkreuz und haut mit der anderen Hand aus Versehen das Hütchen runter. Dann will er vielleicht zuschnappen und hat das Silikonding im Mund, aber nicht so wie es sollte und wird nur noch nervöser. Ich versuche ihn hinten ein bisschen mit der Decke zu stützen und verändere meine Position damit er besser an die Brust kommt, aber ohne Erfolg. Es tut mir so weh ihn da vor mir liegen zu sehen, wie er strampelt und schreit und verzweifelt, weil das mit dem Stillen scheinbar nicht klappt. Ich versuche ihn dann nach einer gewissen Zeit, damit nicht noch Hektik entsteht, in der klassischen Stillposition zu füttern, aber auch da das gleiche Gezeter. Gestern hat er tagsüber meines Erachtens nach recht wenig getrunken und auch wenig geschlafen (sonst pro 24 ca. 11 - 13 Stunden Schlaf, wobei er die letzten 3 Nächte ca. 6 Stunden am Stück geschlafen hat und auch nicht sonderlich wach zu kriegen war - man soll ihn doch schlafen lassen, oder?). Abends war das Krakehl dann groß. Der Arme hatte sicher Hunger und es hat wieder nicht geklappt. Mir liefen die Tränen nur so herunter. Ich verstehe das nicht. Mein Mann hat den Kleinen dann auf den Arm genommen und ist mit ihm gelaufen und hat ihn beruhigt, während ich wieder die Milchpumpe (manuell von Avent) zückte um ihm wenigstens so Muttermilch zu geben und nicht Prenahrung. Nach einer halben Stunde hatte ich ca. 90 ml zusammen, die er dann auch flott komplett austrank (0:30 Uhr). Danach war Ruhe und er schlief bis heute Morgen. Um 6:30 habe ich mir schon Sorgen gemacht, aber er schlief. So habe ich wieder Milch abgepumpt, weil ich Angst bekam, dass er beim Aufwachen unleidlich sein könnte und das wollte ich ihm ersparen. Er wollte nicht geweckt werden und so schlief er noch bis 8. Dann habe ich ihn versucht anzulegen und er fing gleich wieder an zu schreien. Mein Mann hat das Fläschchen warm gemacht und er trank fast die gesamten 100 ml. Nun schläft er wieder. Kann es sein, dass er wirklich zu wenig aus meiner Brust bekommt? Beim Abpumpen kommt ja genug zusammen (oder?) und ich achte auch sehr auf gesundes Essen und viel Trinken (Mineralwasser, Stilltee ca. 2-3 Liter/Tag). Was soll ich nur tun? Mich frustriert das Stillen langsam zunehmend, oder besser, es macht mich unheimlich traurig, dass ich das nicht hinbekomme. An manchen Tagen schien es gut zu funktionieren, aber im Grunde genommen doch nicht. Das ist hart. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich ihn überhaupt richtig anlege. Ich denke inzwischen, ich habe es nie gewusst. Mittlerweile habe ich alles mögliche über das Stillen in Broschüren, Babybüchern (von Remo Largo beispielsweise oder Babybuch von GU, Broschüre von Chicco) oder im Internet gelesen, aber nirgends fühle ich mich verstanden oder finde passende Hilfe für mein Problem. Ich wünsche es mir so von Herzen, dass es mit dem Stillen funktioniert. Mit Sicherheit spürt er mein Unbehagen und so mache ich ihn noch zusätzlich nervös. Ach, es ist ein Teufelskreis und ich bin voll Sorge deswegen. Soll ich lieber Abpumpen und dem Kleinen wenigstens so Muttermilch geben? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich freue mich über jeden sinnvollen Tipp. Danke schon einmal und schöne Grüße, fervid
Kristina Wrede
Liebe Fervid, es muss wirklich schlimm für Dich sein, dass Du Dich so hilflos fühlst und obendrein "in der Fremde" bist. Aber zum Glück gibt es das Internet - Du wirst sehen, Du bist nicht allein! Hier und auch im Stillforum gibt es viele liebe Mütter, die sich rege austauschen und einander beistehen. Nun zu Deinen konkreten Anliegen: Es ist wichtig, dass Dein Kind bald sein Geburtsgewicht wieder erreicht, denn wenn ein Baby nicht genug zunimmt, kann das gesundheitliche Folgen haben. Ein geschwächtes Baby etwa wird nicht von allein oft genug trinken wollen, man muss es förmlich dazu auffordern. Darum ist es in den ersten Tagen NICHT empfehlenswert, das Baby zu lang schlafen zu lassen. Ich würde Dir empfehlen, ihn alle 2 Stunden zu wecken, tagsüber, nachts darf er dann schon mal 4 oder 5 Stunden am Stück schlafen (das machen sie ja meist leider sowieso nicht sehr lang...). Das Stillhütchen brauchst Du nicht "prophylaktisch" zu verwenden, es kann Dein Baby nur verwirren und trägt ja auch dazu bei, dass das Stillen nochmal stressiger wird, weil die Dinger ständig verrutschen... Nimm Dir ein paar Tage Zeit, die Du mit Deinem Söhnchen im Bett verbringen solltest. Lass ihn auf Deinem Bauch schlafen, mit dem Kopf zwischen den Brüsten, und animiere ihn alle 2 Stunden zum Trinken. Babys können sich auch ganz allein "andocken", das siehst Du auf folgender Webseite: http://www.breastcrawl.org/ , und dann links auf den Knopf "Video" klicken. Wenn er nicht von selbst die Brustwarze in den Mund nimmt, sondern Deine Unterstützung braucht, achte bitte darauf, dass Dein Baby korrekt angelegt ist. Hilfreiche Informationen dazu findest Du oben in diesem Forum unter dem Punkt "Stillen - so klappt es", und dann rechts etwas weiter unten unter dem Punkt "Das richtige Anlegen". Auf der Seite findest Du noch ganz viele wertvolle Informationen rund ums erfolgreiche Stillen! Wichtig ist auch, dass Dein Sohn lang genug trinkt. Ob er trinkt, merkst Du daran, dass Du ihn schlucken hören kannst. Wenn er nur kurz trinkt, kannst Du versuchen, seine Bäckchen oder sein Kinn anzustupsen, so dass er noch ein paar Schlucke nimmt. Ob es genug Milch bekommt und gut gedeiht, kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Die Menge, die Du beim Abpumpen erhältst, gibt nicht unbedingt Aufschluss über die Menge, die Dein Baby trinkt, da es mit seiner unnachahmlichen Saugtechnik viel mehr heraus bekommen kann. Darum ist Stillen direkt an der Brust viel besser als abpumpen und füttern per Flasche. Trinken aus der Flasche kann einem Baby Schwierigkeiten bereiten, weil es das korrekte Trinken aus der Brust dann nicht einwandfrei lernen kann und oft (so scheint es auch bei Deinem Sohn zu sein) sehr ungeduldig wird, wenn die Milch aus der Brust nicht so schnell fließt wie aus der Flasche! Darum gibt es die Empfehlungen, erst einmal auf Flasche und Schnuller zu verzichten. Und das Wichtigste ist tatsächlich: Ruhe bewahren. Es gibt für fast alle Probleme eine Lösung, gehen Sie es Schritt für Schritt an und sorgen Sie jetzt erst einmal dafür, dass Sie sich in Ruhe mit Ihrem Kind zurückziehen können und alles andere erst einmal stehen und liegen lassen dürfen. Wenn sich das Stillen gut eingespielt hat, ist noch genug Zeit für Wäsche, Kochen, Putzen etc. Ich drücke Ihnen die Daumen, und zögern Sie nicht, sich in den nächsten Tagen immer wieder zu melden, wenn Sie Unterstützung und Informationen brauchen. Vielleicht gibt es ja doch auch in Ihrer Nähe eine LLL-Beraterin? Wir haben weltweit Frauen und Stillgruppen, die anderen Frauen helfen. Unter www.lalecheleague.org können Sie Ihr Land eingeben und bekommen angezeigt, wer dort Stillberatung bietet. Herzlichen Gruß und ein warmes "Kopf hoch"! Kristina
Mitglied inaktiv
hier bist du richtig...wirst super gut beraten... und hör auf Dein Herz...nicht alles nach Vorschriften machen!! Ist nicht einfach..aber du schaffst es!!! lg
Mitglied inaktiv
Hallo, also als erstes " Bitte gib nicht auf und Kopf hoch". Ist es dein erstes Kind? Ich könnte mir vorstellen, daß dein kleiner erstens evtl. eine Saugverwirrung hat. Ihm wurde ja schon das Fläschchen gegeben und da müssen die Kleinen lange nicht so doll saugen, wie an Mamas Brust. Das ärgert ihn wahrscheinlich. Außerdem könnte er vielleicht Blähungen haben, wenn er sich so nach hinten beugt, hat mein Großer damals auch gehabt. Du solltest wahrscheinlich die Flasche ganz weglassen und eventuell auch Schnuller, wenn ihr diese verwendet und ihn anlegen, wenn er Hunger hat. Babys in diesem Alter haben noch keinen festen zeitlichen Rytmus was das Stillen anbelangt. Richte dich einfach nach ihm und versuche eine entspannende ruhige Position zum Stillen zu finden, die euch beiden gut tut (ich weiß, leichter gesagt als getan). Zum Stillen würde ich ihn auch nicht wecken. Was würde ich darum geben, daß meine Kleine mal 4 oder 5 Stunden am Stück schläft....:-)) Mit der Milchmenge, das pendelt sich dann im Laufe der Zeit ein und ihr beide werdet noch eine schöne Stillzeit miteinander verbringen. Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen helfen und werde nicht von den anderen "zerrissen", weiß ich evtl. Blödsinn geschrieben habe :-)))) Lieben Gruß ins Ausland Tinebiene
Mitglied inaktiv
Ich will dir auch Mut machen! Bei mir war es am Anfang fast das gleiche, mein Sohn hatte erst nach 15 Tagen sein Geburtsgewicht wieder. Ich hatte vermutlich zu wenig Milch, und wir haben auch einige Stunden mit einem vor Hunger brüllenden Baby verbracht, ich heulend daneben... Wir mußten einige Tage Glucoselösung zufüttern, damit er nicht ständig Hunger hat. Mein Rat: laß erst mal alle künstlichen Sauger weg, auch die Stillhütchen (hatte ich auch *ätz*). Leg dich mit deinem Baby ins Bett und leg ihn immer an, sobald er von alleine wach wird (wecken bringt nix, dann trinkt er doch nicht). Kannst ruhig die Brust ein bißchen zusammendrücken, wie es im KH gemacht wurde, dann kann das Baby die Brust in den ersten Tagen besser fassen. Wenn er den Mund ganz weit aufmacht, zieh ihn ran und schieb ihm soviel Brust in den Mund wie möglich. Saugt er? Schluckt er? Meiner (9 Wochen alt) trinkt übrigens nach wie vor 20-30 Minuten an einer Seite und will immer beide Seiten. Ich finde, das kannst du ruhig deinem Baby überlassen! Bei uns hat es etwas über 2 Wochen gedauert, bis es endlich geklappt hat und der Kleine satt wurde. Mal schauen, welche Antworten du noch bekommst. Aber gib nicht auf, es lohnt sich!! LG, Mari
Mitglied inaktiv
hallo, ich kann sehr gut mit dir fühlen. mein tip wäre auch dich mit dem kleinen ins bett zu legen und ihn im liegen stillen, wann immer er will. wenn er zwischendurch einschläft, lasse ihn schlafen und warte bis er sich alleine wieder die brust schnappt oder nach ihr sucht - bei meinen beiden jungs war das eine gute taktik
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