Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Liebe Biggi, heute morgen war es also soweit ! Mein Sohnemann, 8 Monate hat die morgendliche Brustmahlzeit verweigert ! Es scheint, sie Stillerei ist zu Ende ! Wäre ja auch soweit ok, wenn der kleine Blitz die Flasche nehmen würde ! Diese will er nun auch nicht und ich bin ziemlich ratlos, da er sowieso ein sehr schlechter Trinker ist und am Tag höchstens mal 50 ml Wasser trinkt ! So war eben Stillen immer auch eine "Bank" für seine Flüssigkeitsaufnahme ! Habe ihm dann heute morgen nach einer Stunde Schreierei einen dünnen Milchbrei gemacht und ihm etwas Wasser gegeben. Habe zudem das Gefühl, er mag die Folgemilch überhaupt nicht ! Habe schon zwei Sorten ausprobiert 1 Nix zu machen ! Wie ist es generell ? Ist es in Ordnung, wenn er morgens Milchbrei isst und Wasser dazu trinkt oder muss es zwingend die Flasche mit Milch sein ! Becher will er auch nicht ! Vielleicht hast Du ja einen Tip für mich, bin schon ziemlich frustriert ;-( Vielen Dank und herzliche Grüße Tina


Biggi Welter

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Liebe Tina, mit acht Monaten ist ein Baby noch zu klein für ausschließlich feste Kost. Entweder Du versuchst, dein Kind wieder an die Brust zu bekommen oder eben an die Flasche. Wenn Du wieder stillen möchtest, bewähren sich die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch knnst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Wenn Du lieber die Flasche gibst, kannst Du folgendes probieren. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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