Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich war heute beim Frauenarzt, da ich einen Knoten in der li. Brust entdeckt habe. Er hat nach einer Sono festgestellt, dass es sich um einen entzündeten, verstopften Milchkanal, bzw. eine Milchdrüse handelt, die sich an der entzündeten Stelle auch verzweigt. Da ich meine Tochter (2 1/4 Jahre) noch stille, wollte er von einer Antibiotika-Therapie zunächst absehen und hat mir zur äusseren Anwendung Garmastan Salbe aufgeschrieben. Gibt es aus Deiner Praxis/Erfahrung zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten, die zur Abheilung verhelfen können, um einen Abszess zu vermeiden, davor habe ich nämlich ziemlich Angst?! Wie sehr stark ein Antibiotikum über die Muttermilch aufgenommen werden?? Schon mal herzlichen Dank für deine Mühe! Gruß, Barbara
Liebe Barbara, die Garmastan Salbe hilft sicherlich nicht bei einer Brustentzündung. Laut Öko-Test 8/99 ist Garmastan weniger zu empfehlen, weil die Salbe Emulgatoren enthält, die Schadstoffe in die Haut einschleusen können. Außerdem enthält die Salbe das stark hautreizende Desinfektionsmittel Cetylpyridiniumchlorid, von dem angenommen wird, dass es selbst nach dem Duschen noch an der Haut haftet, was für das Baby weniger bekömmlich ist. Wichtig ist, dass Du bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnst, damit daraus keine Brustentzündung oder gar ein Abszess wird. Du kannst die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen (oder ausstreichen) und dabei das Kinn so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem solltest Du dir möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung. Es gibt Antibiotika, die stillverträglich sind. Das Medikamentenrisiko wird häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind oft irreführend und geben keine wirkliche Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Es gibt in fast jeder Situation eine Möglichkeit ein Medikament zu finden, das mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Manchmal muss der Arzt etwas suchen, in entsprechender Fachliteratur nachlesen oder auch Erkundigungen einziehen (z.B. beim Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30686734). Ich hoffe, es geht dir bald besser! LLLiebe Grüße Biggi
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