Mitglied inaktiv
Hallo und guten Morgen, ich wohne in Mexiko, wo es leider (soweit ich weiss) weder Hebammen noch Stillberater gibt, bin daher sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn ich bin sehr verunsichert und habe viele Fragen zum Stillen meines kleines Sohnen von 2 1/2 Wochen: Bisher ist der Kleine immer alle 3 1/2 bis 4 Stunden zum Trinken aufgewacht, dass heisst, er bekommt eigentlich nur 6 mal in 24 Stunden die Brust. Er trinkt dann normalerweise eine leer (in 15-20 min) und schläft dann bald wieder ein. Ist das wirklich auseichend, oder sollte ich ihn lieber öfter mal wecken? Dann hat man mir gesagt, dass er nach jeder Mahlzeit unbdingt aufstossen muss; wenn ich ihn mir dann aber nach dem Trinken über die Schulter lege, kommt so gut wie nie ein Bäuerchen, auch wenn ich eine halbe Stunde lang klopfe. Zudem schläft er oft an der Brust ein (vor allem Nachts) und ihn da aufzuwecken, und wie wild auf seinen Rücken einzuklopfen, bis er wieder wach wird, kommt mir auch irgendwie unlogisch vor. Ist es wirklich so wichtig, dass da unbedingt ein Bäuerchen kommen muss? Jetzt zu meiner grössten Sorge: seit ein paar Tagen kommt der Kleine nur ganz schwer zur Ruhe; es fängt damit an, dass er eine Brust leer tinkt, dann einschläft und nach einer Weile doch noch Hunger zu haben scheint. Dann geb ich die zweite Brust, die er dann auch fast austrinkt und dann aber plötzlich anfängt zu schreien und die Warze loslässt (ich merke, wie sich sein ganzer Körper anspannt und er ganz rot wird) dann sucht er wieder die Brust, zieht ein bisschen und so geht dass dann weiter, bis er vor Ungeduld nur noch schreit und sich nicht mehr beruhigen lässt. Ich hab das Gefühlt, dass er viel zu viel getrunken hat, denn sonst war er ja mit einer Brust zufrieden, und ausserdem sieht es so aus, als wär es ihm schlecht und er spuckt dann unheimlich viel Milch wieder aus aber er scheint trotzdem noch Hunger zu haben, denn er nimmt die Händchen in den Mund und sucht die Brust. Aber eigentlich müsste er doch satt sein? Dann versuch ich ihn nochmal anzulegen, aber er beruhigt sich nicht. Das ist anfangs einmal am Nachmittag und das nächste Mal am frühen Morgen passiert. Jetzt wird es immer häufiger. Sind das Blähungen? Hat er nach 2 Brüsten wirklich noch Hunger oder macht die zusätzliche Milch in seinem Bauch alles noch viel schlimmer? Seit gestern will er nun plötzlich auch tagsüber nicht mehr richtig schlafen, er ist sehr unruhig, wacht ständig wieder auf und heute hab ich ihm seit um 10 Uhr alle Stunde die Brust gegeben (also schon drei mal). Hat er vielleicht nur Durst und ich sollte ihm etwas Wasser geben? Hier ist es nämlich sehr heiss und schwül und er schwitzt ziemlich viel. Tut mir leid, dass ich Sie mit meinen vielen Fragen so überfalle, aber ich fühle mich so unsicher und weiss nicht, wen ich sonst fragen könnte.
Liebe Ranafranz, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Marathonstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Fast alle Babys spucken auch, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem („bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf“). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten ein Baby zum Aufstoßen zu bringen. Du kannst es auf deine Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Du dein Baby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achte darauf, dass Du seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützt, solange es noch sehr klein ist, und lass es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter oder des Vaters gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Schau doch mal unter http://www.llli.org/Mexico.html ob es eine Beraterin in deiner Nähe gibt, zumindest telefonieren kannst Du sicherlich. Auch ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße, Biggi
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