Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, hallo Kristina, ich glaub, ich brauch nochmal ein wenig Unterstützung. Mein Tag sah heute wie folgt aus. Töchterchen (8 Wochen) kämpft mit dem Bäuchlein (strecken, krümmen, drücken, knattern, irgendwann weinen), spätestens wenn sie weint nem ich sie an die brust, da es oft das einzige ist was hilft, sie beruhigt sich mehr oder weniger gut, manchmal hält sie auch im trinken inne um kurz zu weinen. dann schläft sie in meimem arm oder auf der couch ein (wenn ich im liegen stille). spätestens wenn ich sie ablege oder aufstehe, geht das ganze von vorn los. meist spuckt sie dann auch. zweimal hab ich mit ihr zusammen eine Stunde geschlafen. Aber irgendwann war ich am Heulen. Ich weiß, man soll gelassen bleiben, aber es schlaucht mich gerade sehr, dass ich quasi immer beim kind sein muss und es trotzdem keinen glücklichen eindruck macht (nur wenn es wegpennt wirkt es zufrieden). es waren wirklich wenig momente bis jetzt, wo sie wach und entspannt war... Oft ist es ähnlich nur meist nicht den ganzen Tag. Ich bin meist richtig froh, wenn mein Partner nach Haus kommt, damit ich ruhigen Gewissens mal so banale Dinge wie Tisch decken oder so tun kann. Mittags komm ich manchmal kaum dazu mir was zu essen zu kochen... Wie kann ich damit umgehen??? Wird das irgendwann besser? Ich bekomm schon Ratschläge das kind doch auch mal zu längeren Pausen zu zwingen, was ich aber nicht möchte. Aber im Moment hab ich nicht gerade das Gefühl das richtige zu tun...und fühl mich auch selbst grad irgendwie überfordert... Yeza
Liebe Yeza, eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als "Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein "pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine "Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind Hig Need Babys in dem Buch "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Statt nun das Stillen einzuschränken oder gar abzustillen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank liebe Biggi, ich werd mir Deine Antwort sicherlich immer mal wieder rausholen müssen. Heute in der Stillgruppe hab ich erstmal wieder begriffen, dass es nicht nur mir so geht und es bei anderen mitunter noch schlimmer ist. Ich kann mein Kind wenigstens an der Brust beruhigen. Und heute ist mal wieder ein Engelchen :-) Was mir hilft ist mein Mann, der mir die Kleine ab und zu abnimmt. Dann wird die Kleine nicht alleingelassen und ich bekomme mal den Kopf frei vom Kind (und wenn ich dazu abwasche oder koche...) Viele Grüße, Yeza
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