Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stuhlgang

Frage: Stuhlgang

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Hallo Biggi, mein Kleiner ist jetzt 9 Wochen alt. Bis vorletzte Woche hatte er noch täglich 2-5 mal Stuhlgang, eher flüssig. Letzte Woche allerdings machte er nur alle 2 Tage die Windeln voll (auch eher flüssig), dann allerdings ganz ordentlich, dass die Windel schon überlief. Gestern machte er gleich 2 mal, wobei das 2. Mal nach einer Bauchmassage am Abend eher dickflüssig/cremig war, ähnlich wie Nivea-Creme. Ich mache mir nur deshalb Gedanken, weil er in letzter Zeit vermehrt Bauchschmerzen hat und immer während und nach den Mahlzeiten so verzweifelt jammert und drückt, meist allerdings vergeblich. Oft scheint er regelrecht gegen den Schmerz antrinken zu wollen. Auch seine Püpschen sind neuerdings sehr "hart", kurz und fest, nicht mehr langgezogen, entspannt und "weich". Bisher hatten wir mit dem Stillen eigentlich wenig Probleme. Weil er aber beim Trinken oft grunzt, sich vor Schmerzen windet und immer wieder die Brustwarze losläßt um sofort wieder verzweifelt zu saugen, fürchte ich, er schluckt zu viel Luft. Würden Sie mir die nächste LLL-Stillberaterin im Raum 40215 Düsseldorf zu nennen. Vielleicht machen wir ja doch irgendetwas falsch... Vielen Dank und liebe Grüße Margit


Biggi Welter

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Liebe Margit, Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht. Es kann auch sein, dass Ihr Baby tatsächlich zuviel Luft schluckt. Wichtig ist, dass Sie unbedingt auf gutes Angelegtsein und korrektes Saugen Ihres Kindes achten, das ist ein herausragender Punkt, wenn es darum geht, Bauchprobleme zu vermeiden. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt nur wenig bis gar keine Luft und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder raus. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Ihr Baby saugverwirrt ist. Bekommt Ihr Baby die Flasche (mit Wasser, Tee oder künstlicher Säuglingsnahrung) oder einen Schnuller? Der Flaschensauger kann die Ursache dafür sein, dass es sich an der Brust so irritiert benimmt. Das Trinken oder Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Trinken an der Brust und viele Babys kommen mit diesem Wechsel der Trinktechniken nicht zurecht und reagieren mit einer "Saugverwirrung", die sich in einem Verhalten wie es Ihr Kind zeigt äußern kann. Versuchen Sie alle künstlichen Sauger (Flasche, Schnuller) wegzulassen. Alles Saugen des Kindes sollte an Ihrer deiner Brust stattfinden. Lassen Sie sich am besten einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen, möglicherweise lassen sich durch ein paar kleine Veränderungen schon große Verbesserungen bei den Bauchproblemen Ihres Babys erzielen. Sie können sich an Frau RATH Ute, Tel.: 02162 102142 wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. Sie können auch versuchen Ihrem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend) und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werden vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird und mit etwas Geschick können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe. Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee probehalber weg. Fencheltee oder auch solche Mischungen, wie sie als Milchbildungstee verkauft werden, werden immer wieder als DAS Mittel gegen Bauchprobleme angegeben, aber sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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