Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stuhlgang

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Stuhlgang

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Es geht um meine Tochter,bald 5 Monate und vollgestillt.Bis sie ca.4 Monate alt war hatte sie täglich mehrmals Stuhlgang,so 4 mal im Schnitt.Dann plötzlich 3 Tage garnicht,das kam dann alles in einer Ladung und wir mussten erst mal Haare waschen:-)Zunächst dachte ich es läge an den Mohrenköpfen die ich vorher nie gegessen hatte.Nun hat sie zwar wieder täglich oder nach 36 h Stuhlgang,aber nur noch einmal täglich eine größere Menge.Stellt sich die Verdauung um,hat sie zu wenig Flüssigkeit(meinen andere,ich eher nicht!)oder ist das ok?Und noch eine kurze Frage-man hört ja immer von Eisenmangel.Wie lange kann ich denn vollstillen?Ich esse eigentlich ausgewogen und täglich auch Fleisch. LG Petra


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Petra, das ist okay :-). Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht (kennen Sie ja). Die Häufigkeit kann sich auch jederzeit und immer wieder verändern, Sie müssen sich also wirklich keine Gedanken machen. Nun zum Eisen. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. "Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder voll gestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas helfen. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, beim Stillen meiner kleinen Tochter treten immer wieder Fragen auf, daher wende ich mich nun an Sie. Ich habe meinen zweijährigen Sohn anderthalb Jahre ohne Probleme gestillt und fühlte mich gut vorbereitet als unsere Tochter im Mai diesen Jahres zur Welt kam. Aber natürlich ist jedes Kind anders und bald traten Unsicherheite ...

Hallo liebe Biggi, Meine tochter ist nun drei wochen jung und hatte eig mehrmals am Tag Stuhlgang. Gestern hatte sie das erste Mal nur einmal Stuhlgang. Ist das ok? Pipiwindeln hatte sie mehr als genug aber. Liebe Grüße und einen schönen Tag

Liebe Biggi, kurz zusammengefasst ist meine Frage, ob ich meinen Sohn Jakob, der in ein paar Tagen 4 Monate alt wird, zu häufig/ zu lange stille bzw. wie ich v.a. nachts aus dem "Teufelskreis" aus Stillen und dadurch getriggertem Stuhlgang herauskomme. Zu unserer Situation: Jakob wird voll gestillt, hat seit der Geburt Stillabstände von ca. ...

Liebe Biggi, mein Sohn wird gestillt und wird auch mit Pre zugefüttert. Er hat aber nur alle 3-4 Tage Stuhlgang und ich habe das Gefühl er hat Bauchschmerzen er deückt auch immer wieder aber es kommt nichts und manchmal weint er dann auch kurz und Blähungen hat er auch also er pupst oft oder wenn ich ihm den Bauch massiere kommt Luft raus. Was ...

Hallo,  unser Baby ist 8 Wochen alt ! Ich stille seit 5 Tagen ohne Stillhut - bisher klappt es wunderbar! Vorher die ganze Zeit durchweg mit Stillhut gestillt.    Ich muss mich erstmal daran gewöhnen, dass es ohne Stillhut viel schneller geht . Ich weiß es und merke, dass er gut trinkt , weil die Brust anfangs sehr voll und hart ist und zum ...

 Hallo Frau Welter,  meine Tochter 17 Wochen alt hat jetzt schon seit 8 Tagen keinen Stuhlgang. Sie wirkt zufrieden, scheint keine Bauchschmerzen zu haben und ihr Bauch ist weich, jedoch zum Abend hin oft gebläht. Ich habe im Forum gelesen das eine Mutter empfohlen hat man solle Weichkäse essen dann würde das Kind garantiert Stuhlgang haben am ...

Liebe Biggi Welter,  eine Frage bzgl. des Stuhlgangs bei meinem 9 Wochen alten Sohn.  Er wird voll gestillt und hat pro Tag mindestens 7x Stuhlgang, ist dies normal? Und kann es sein, das er deswegen so oft an die Brust möchte ?    Zunehmen tut er ganz normal 😊  Und die letzte Frage kann er mittwochs mittags, wenn ich beim Arzt bin ...

Hallo,  unser Sohn ist inzwischen fast drei Monate alt, wächst prima und nimmt sehr gut zu. Seit zwei Wochen hat er allerdings auf einmal dunkelgrünen Stuhlgang gehabt, der bis heute andauert, aber ohne weitere Beschwerden. Ist es normal, dass der grüne Stuhl so lange schon vorkommt? Insgesamt wechseln wir mindestens 12 Mal innerhalb von 24 h d ...

Hallo,  unser Baby ist 11,5 Wochen alt. Seit etwa 1,5 Wochen hat er immer wieder grünen Stuhlgang. Teilweise recht dünn, teilweise mit weißen Stückchen/ breiig. Am vergangen Mittwoch waren wir bei der Kinderärztin, sie hat sich eher unbesorgt gezeigt. Nun habe ich viel über Vorder- und Hintermilch gelesen und frage mich, ob es einen Zusammenhan ...

Hallo! Ich habe eine Frage, und zwar hat mein nun fast 11 Wochen alter vollgestillter Säugling in den letzten zwei Tagen häufiger Stuhlgang abgesetzt ( eigentlich bei jedem Windel Wechsel. Noch vor zwei Wochen hatte sie nur alle zwei Tage Stuhlgang).  In den letzten Tagen manchmal auch richtig flüssig und jedes Mal war der Stuhlgang wie gehäkse ...