Frage: Stöhnen und Unruhe

Mein Sohn, 8 Monate alt, ist seit ein paar Wochen oft sehr unruhig beim stillen. Er stöhnt und brummt laut dabei, streckt sich, spannt den ganzen Körper an, strampelt mit den Beinen, wedelt mit dem Arm... Oder er möchte unbedingt an der anderen Brustwarze pulen, was ziemlich unangenehm ist. Oder er versucht mir die Finger in den Mund zu stecken. Das auffälligste ist aber das stöhnen und brummen. Er stillt nur noch ganz selten entspannt. Nachts hat er Phasen, in denen er andauernd für wenige Sekunden andockt, los lässt, andockt... Leider lässt er dabei ziemlich rabiat los ohne das Vakuum zu lösen, er dreht einfach schwungvoll den Kopf. Nach ein paar Mal ist das ziemlich unangenehm. Geändert an seiner Routine habe ich nichts. Er trinkt tagsüber 2-3 Mal (er zeigt deutlich wenn er an die Brust möchte) und nachts nach Bedarf ganz unterschiedlich, er schläft im Familienbett. Er tut sich momentan allgemein mit dem Schlafen schwer, die Welt scheint einfach zu interessant. Kann die Unruhe damit zusammen hängen, dass er beim stillen müde wird und das eigentlich nicht möchte? Kann ich ihm irgendwie helfen zu entspannen? Ich habe auch überlegt, ob die Milch vielleicht nicht mehr so reichlich bzw schnell fließt und ihn das stört? Dadurch, dass er tagsüber nicht mehr so oft trinkt, scheint die Milch etwas zurück zu gehen.

von Frau Kolibri am 11.07.2020, 02:56



Antwort auf: Stöhnen und Unruhe

Liebe Frau Kolibri, es gibt viele Gründe, warum Dein Baby sich so verhält. Es könnte tatsächlich daran liegen, dass Dein Baby im Moment die Welt entdeckt und schlicht und ergreifend keine Zeit hat ;-), was allerdings in der Nacht eher selten ist. Dann könnte ein starker MIlchspendereflex Ursache für das Verhalten Deines Babys sein, manche Babys kommen mit der schnell fließenden MIlchmenge nicht zurecht. Was aber in diesem Alter eigentlich auch eher der Fall ist. Dann könnte es sein, dass Dein Baby saugverwirrt ist. Bekommt es den Schnuller oder ab und zu eine Flasche? Manche Kinder ziehen diese dann vor und verlernen, korrekt und effektiv an der Brust zu trinken. Das ewige An- und Abdocken würden dafür sprechen. Viele Babys stöhnen und ächzen beim Stillen, wenn es allerdings jetzt erst angefangen hat, solltest Du vorsichtshalber vom Arzt ausschließen lassen, dass Dein Baby Schmerzen hat. Es wäre gut, wenn sich eine Kollegin vor Ort einmal ansehen könnte, wie Dein Baby an der Brust trinkt und ob Dein Kleiner evtl. ein Saugproblem hat. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 11.07.2020



Antwort auf: Stöhnen und Unruhe

Danke für die schnelle Antwort! Zu viel Milch bzw. starker Milchspendereflex hatte ich früher, aber momentan habe ich eher das Gefühl, das Gegenteil ist der Fall. Kann es sein, dass er unzufrieden ist weil es nicht mehr so fließt wie früher? Mein Sohn bekommt keinen Schnuller. Er hat an sehr warmen Tagen immer mal ein paar Schluck Wasser mit der Flasche bekommen (nie Milch), da er aus einem Becher noch nicht gut trinken konnte und ich sicher stellen wollte, dass er genug trinkt wenn er stark schwitzt. Aber das war schon vor Beginn des unruhigen Stillens, und er war auch nie begeistert von der Flasche. Kann so etwas um mehrere Wochen verzögert auftreten? Momentan trinkt er Wasser eigentlich nur noch aus dem Trinklernbecher von Avent (keine Schnabeltasse, sondern die Flüssigkeit kommt wenn er mit der Lippe drückt). Das klappt gut. Kann so ein Lernbecher eine Saugverwirrung verursachen, auch noch nach Monaten problemlosen Stillens? Leider wohnen wir im Ausland und hier gibt's keine Stillberatung. Die medizinische Versorgung ist leider auch eher nicht so toll... Auf was für ein Problem könnten Schmerzen beim Stillen denn hindeuten? Kann es zum Beispiel sein, dass das stillen beim zahnen schmerzhaft ist? Mein Sohn macht eigentlich einen fitten Eindruck, nimmt gut zu, ist groß für sein Alter, Verdauung ist normal. Er hört auch auf zu stöhnen sobald er abdockt. Beim Beikost essen hat er keinerlei Probleme. Danke für das Engagement hier im Forum und die immer schnellen und ausführlichen Antworten!

von Frau Kolibri am 11.07.2020, 11:00



Antwort auf: Stöhnen und Unruhe

Liebe Frau Kolibri, wenn Dein Baby korrekt saugt, wird die Milch nicht auf einmal weniger und sie würde sich auch steigern lassen durch häufigeres Anlegen. Ich denke tatsächlich auch nicht, dass dein Baby saugverwirrt ist, wenn es nur ab und zu Wasser aus der Flasche bekommt. Im Moment würde ich vorsichtshalber darauf verzichten und einen Becher verwenden. Ich denke auch nicht, dass Dein Kleiner Probleme wegen dem Trinklernbecher hat. Das Stöhnen kann einfach auch eine Angewohnheit sein, manchmal stecken Ohrenschmerzen dahinter, aber dann wäre Dein Baby auch bei der Beikost vorsichtiger. Versuche doch einmal, Dein Baby im abgedunkelten Raum anzulegen und reagiere auch deutlich, wenn er an der Brustwarze zieht oder an der Brustwarze zupft. Dein Kind kann und muss lernen, dass er Dir nicht weh tun darf und wenn Du ihn sofort von der Brust nimmst, dann wird er das akzeptieren! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 11.07.2020



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