Frage: Stillzeiten

Hallo Frau Welter I bräuchte bitte ihren Rat Meine Tochter ist 6 Wochen alt nun klappt das einschlafen schon viel besser Um 19 Uhr beginnt unser Abend Ritual wo ich sie Stille (2-4 Brüste je nach Bedarf) und sie schläft dann ein bis ca 1 Uhr 1:30 Uhr bekommt dann nochmal 1-2 Brüste und hält so bis morgens um 6-7 durch. Nun meine Frage: ich bin am überlegen die Nacht Mahlzeit nach vorne zu verlegen auf ca 22-23 Uhr in der Hoffnung dass sie dann auch bis 6-7 schläft Wie könnte ich so etwas anstellen? Sie um diese Uhrzeit wecken? Was sagen sie zu meiner Idee? Eine weiter Frage habe ich noch : ist es ok dass sie über den Tag verteilt "nur"5 stillmahlzeiten (je nach Bedarf 1-3 Brüste pro Mahlzeit ) bekommt ? Liebe Grüße Alpenfee

von alpenfee am 03.01.2022, 10:13



Antwort auf: Stillzeiten

Liebe Alpenfee, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Du kannst sicherlich versuchen, die Stillzeiten vorsichtig vor zu verlegen, allerdings klappt das eher selten. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei Deinem Baby aus? Entwickelt es sich altersgerecht und gedeiht es gut? Wenn ein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und Dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn das Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schaut Euch das Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn Dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Wende Dich bei Bedarf bitte an eine Kollegin vor Ort, die das Baby sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.01.2022