Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetzt 11 Wochen alt und wird voll gestillt. Er hat bisher noch immer keinen festen Trinkrhythmus gefunden, wird also absolut nach Bedarf gestillt. Das heisst im Einzelnen es kann mal nach 1 Std. oder 1 1/2 Std. sein, aber auch mal nach 3 oder 4 Std. seltsamer Weise hält er ab abends länger aus. Oft sogar 5-6 Std., auch nachts hält er seine 4-6 Std. aus. Das Problem dabei ist, dass ich bei ihm nie genau weiß wann und ob er wirklich satt ist. Er kann scheinbar immer trinken. Jedenfalls spuckt er in den 2-3 Std. nach dem Trinken immer wieder größere Menge aus. Das Ausgespuckte sieht dabei immer unterschiedlich aus, von milchig flüssig bis schleimig, über schon halbverdaut und flockig bis wässrig. Aber oft spuckt er noch wenn er eigentlich schon wieder mit Trinken dran wäre bzw. wenn er eigentlich wieder Hunger hat. Ich hab schon versucht, ihm zwischendurch die Brust immer mal wieder zu entziehen, um ihn bäuern zu lassen, da er sehr hastig trinkt (das wiederum ist bedingt durch meinen starken Milchspendereflex, wo er eigentlich eine gewisse Zeit nur den Mund aufmachen und schlucken bräuchte, er aber trotzdem zusätzlich noch saugt). Aber sobald ich ihn von der Brust nehme, um ihn aufstoßen zu lassen, fängt er furchtbar an zu schreien und schluckt dadurch sicher erneut viel Luft. Auch ist mir aufgefallen, dass er die Brust wohl zum einschlafen braucht, ABER seltsamerweise nur tagsüber, nachts trinkt er, bäuert und ich lege ihn hin und er schläft weiter. Tagsüber brüllt er manchmal so lange, bis ich ihm die Brust gebe (0bwohl er vielleicht erst vor 45 min getrunken hat), dann nuckelt er einige Male und schläft zufrieden ein. Nimmt man sie ihm weg und er wacht dabei auf, schreit er erneut bis er wieder die Brustwarze im Mund hat und dann nickt er wieder weg. Ich find das ja ganz süß, aber ich fühle mich mittlerweile schon richtig fremgesteuert, weil ich zu NICHTS anderem mehr komme, als den ganzen Tag auf der couch zu sitzen und den kleinen zu stillen oder mit der Brust zu beruhigen. Schläft er dann endlich mal ein wenig, ist er nach kurzer Zeit wieder wach. Was mach ich denn falsch? Ich möchte ihn auch weiterhin mind. bis zum Ende des 6. Monats stillen, aber lange halte ich das so nicht mehr durch. Was kann ich denn machen? Schnuller mag er übrigens überhaupt nicht, dafür hat er jetzt seinen kleinen Daumen entdeckt und schiebt sich pausenlos die kleine Faust in den Mund und brüllt. Was soll das bedeuten???????? vielen lieben Dank für Ihre Mühe und vielleicht haben Sie ja einen Rat für mich. LG Andrea
Kristina Wrede
Liebe Andrea, es sieht so aus, als ob Ihr Sohn ein besonders starkes Saugbedürfnis hat. Genug Milch scheint er ja zu bekommen, das zeigen die vielen nassen Windeln und der häufige Stuhl. Wenn er dann noch 120 Gramm oder mehr pro Woche zunimmt, können Sie auf jeden Fall sicher sein, dass er gut gedeiht. Es gibt durchaus Babys, die ein sehr ausgeprägtes Saugbedürfnis haben, etwa wenn sie eine lange oder schwierige Geburt hinter sich haben, zu früh geboren wurden oder die Schwangerschaft recht unruhig verlief. In solchen Fällen kann es durchaus helfen, wenn man dem Kind doch immer wieder den Schnuller anbietet. Möglichst nicht einen angeblich "anatomisch" geformten, sondern eher einen "stielförmigem", und eher die kleiner Größe. Wir raten nicht oft zum Schnuller, aber bei Kindern, die viel "speien", hat er sich schon so manches Mal bewährt, denn dann hilft es, wenn nicht bei jedem Saugen auch gleich wieder eine kleine Portion Milch im Magen landet. Scheuen Sie sich auch nicht, jede Hilfe, die Sie bekommen können, anzunehmen. Lassen Sie auch den Papa mal mit dem Kind auf dem Arm oder in einer geeigneten Tragehilfe spazieren gehen (die aufrechte Position ist ganz hilfreich gegen das Spucken), und nutzen Sie die wenige Zeit, die Ihnen Ihr Kind während des Tages lässt zum Ausruhen und Schlafen und nicht für den Haushalt, der kann gut und gerne noch einige Zeit auf Sparflamme laufen. In ein paar Wochen haben Sie die "schlimmen ersten drei Monate" überstanden, dann sollte vieles einfacher werden. Irgendwann findet wirklich jedes Baby seinen Rhythmus, in den meisten Fällen ganz von allein; die einen früher, die anderen später. Und Ihr Kind hat doch durchaus einen Rhythmus, auch wenn der nicht zu jeder Tageszeit gleich ist, so wissen Sie doch, dass es tagsüber häufiger, und nachts seltener ist. Beim starken Milchspendereflex hilft es oft, das Kind in Bauchlage zu stillen. Das heißt, Sie lehnen sich schräg zurück, z.B. an Kissen und legen Ihr Baby auf Ihren Bauch, so dass sein Rücken Richtung Decke zeigt. Er trinkt dann gegen die Schwerkraft, und das mindert den Schwall, der aus der Brust geschossen kommen kann etwas ab. Probieren Sie das doch mal aus! Lassen Sie sich ein bisschen trösten: Viele Mütter erreichen diesen Punkt, wo sie sich fragen, warum Muttersein so ganz anders ist, als man das immer vorgegaukelt bekommt. Tatsache ist, dass ss einfach unglaublich anstrengend sein kann, Mutter zu sein. Und kaum eine von uns war wirklich darauf vorbereitet! Aber glauben Sie mir, es lohnt sich, die Mühe nicht zu scheuen und sich auf das Muttersein auch wirklich einzulassen. Ein Kind ist eben kein Hobby, das man nebenbei ausüben kann, es erfüllt Dein Leben ganz und gar, krempelt es um, und schenkt uns dadurch eine neue Chance, etwas Sinnvolles und Wichtiges zu tun: Dem kleinen Menschlein beizustehen, ihm zu zeigen, was gut und schön ist im Leben, dass man Liebe geschenkt bekommen kann (und nicht verdienen muss)... Ich bin sicher, Sie finden den richtigen Weg für sich und Ihr Baby! Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
hab noch vergessen zu erwähnen, dass er viele nasse Windeln hat und mind. 2x Stuhlgang am Tag (kann auch schonmal ein Tag ohne sein). In letzter Zeit ist der Stuhl aber häufiger leicht braun-grün, bis richtig grün, dann wieder goldgelb. Seine Faust futtert er fast auf, jedenfalls klingt es so, er schmatzt laut dabei und man möchte meinen er wäre halb am Verhungern. Aber er bekommt doch genug Milch. Denke ich jedenfalls, da er sehr viel pullert. LG #andrea
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