Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstress

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillstress

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine kleine Tochter (12 Wochen) wird von mir voll gestillt. Dies hat bisher im Ergebnis ganz gut geklappt: Letztmalig wurde sie am 28.5. gewogen, bis zu diesem Datum hatte sie wöchentlich gut 200g zugenommen. Bis vor einigen Wochen zeigte sie beim abendlichen Stillen folgendes Verhalten: Kurz nach dem Anlegen dockte sie sich ab, und begann untröstlich zu schreien. Nach erneuten Anlegen trinkt sie ein wenig, nach einigen Momenten wiederholt sich der Zyklus, d. h., sie lässt los und schreit. Laut Kinderarzt war dieses Verhalten v. a. auf die Koliken der Kleinen zurückzuführen. Seit knapp zwei Wochen jedoch scheint das Stillen unabhängig von der Tageszeit nicht gerade ein Quell der Freude für meine Tochter zu sein. Wenn ich meine, Anzeichen von Hunger bei ihr zu erkennen, und sie daraufhin anlege, protestiert sie nach wenigen Momenten. Teilweise habe ich beim Umhergehen gestillt, weil ich mir erhoffte, sie würde sich dadurch beruhigen, was auch teilweise geklappt hat. Seit Donnerstag hat sich die Anzahl der Stillmahlzeiten von bisher durchschnittlich sieben innerhalb von 24 Stunden auf fünf reduziert. Möglicherweise hat sie viel weniger Hunger, als ich annehme, und protestiert immer dann, wenn ich ihr dennoch etwas anbiete. Heute Abend ist es mir gelungen, gerade mal 40 ml Milch abzupumpen, und dass, nachdem die letzte Mahlzeit der Kleinen - bis auch eine ca. zweiminütige Trinkeinheit zwischendurch - 5 Stunden zurücklag. Kann es sein, dass zu wenig Milch auch ein (zusätzlicher) Grund für die Probleme beim Stillen sein könnten? (Bisher hatte ich immer mehr als genügend Milch). Richtig "nass" scheinen mir die Windeln auch nicht zu sein. Beim Füttern mit der Flasche, das wir seltenst tun, schreit sie übrigens nie, nur das Stillen an sich sorgt regelmäßig für Geschrei. Ich bin wirklich für jeden Ratschlag dankbar, zumal ich inzwischen wirklich völlig verzweifelt bin. Vielen Dank.


Biggi Welter

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Liebe juni1977, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, das Problem hatten wir auch. Beim Stillen Geschrei und mit Flasche gings wunderbar. Beim Abpumpen stellten wir dann fest, dass die Pumpe wesentlich mehr Kraft brauchte als zu Anfang. Da erklärte sich dann auch das Schreien. Das Baby saugt und es kommt nichts. Seitdem meine Frau abpumpt und wir die Flasche nehmen, trinkt die Kleine wieder gut und ruhig - bis auf die heute erwähnten Probleme. Vielleicht kann das helfen. Manchmal passt es mit der Brust einfach nicht. Papa200912


Mitglied inaktiv

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Bei allem Respekt Papa, wenn es an der Brust manchmal einfach nicht passen wuerde, dann waere die menschliche Rasse schnell ausgestorben....Babies saugen seit jeher lustvoll und effektiv an der Brust, die Probleme fangen meist da an, wo die Moderne mit Schnulli und Flasche interveniert..... LG


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