Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, was hälst du von Medikamenten, die den Milchspendereflex auslösen (Oxytocin als Nasenspray) Habe an den rechten Brust einen immer später einsetzenden Reflex, konnte ihn jetzt auch beim Appumpen nicht auslösen. Mein Sohn wird beim Trinken zunehmend zappelig, will die Brust gar nicht mehr gern trinken. Hat mich auch schon (aus Frust?) mit seinem Zähnchen "angenagt". Und ich habe jeden 2. Tag an der selben Stelle einen Stau: einen richtig verhärteten Strang, der sich von der Mamille durch die ganze Brust nach außen zieht. Die Stillberaterin bescheinigt mir ein optimales Stillmanagement. (Ruhe, vorher Wärme, nachher Kälte, Massage mit Stillöl, Lecithin- und Vitamin C-Einnahme, weitestgehender Verzicht auf gesättigte Fettsäuren). Syntocinon ist der letzte Strohhalm. LG, Majana


Biggi Welter

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Liebe Majana, das ist ein verschreibungspflichtiges Oxytocin-Spray, das in bestimmten Situationen nach ärztlicher Verordnung kurzfristig eingesetzt werden kann, um den Milchspendereflex auszulösen. Syntocinon ist ein Nasenspray. Es sollte allerdings KEINESFALLS einfach so verwendet werden und nicht länger als 24 bis max. 48 Stunden angewandt werden, da sich sonst seine Wirkung ins Gegenteil verkehren kann und es ist auch sonst nicht nebenwirkungsfrei. Kann es denn sein, dass ein Milchausführungsgang verstopft ist? Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird, aber das machst Du ja sowieso schon. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Kannst Du dich denn an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch SEHEN kann? Vielleicht hat sie noch einen Tipp für dich. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für die schnelle Antwort. Die Stillberaterin (IBCLC) hat sich das schon angesehen. Anlegen sei ok. Ja, Milchgang scheint verstopft. Kein weißes Bläschen, sondern vor dem Stillen gelb und krustig (in der Tiefe gelegen, nach dem Stillen weißlich und auf Niveau der Brustwarze). Habe auch schon vor dem Stillen mit einer Kanüle eröffnet (mehrmals) Kann es auch jetzt vernarbt sein? Benutze dann auch hinterher Lansinoh. Hast du noch einen Tipp? LG, Majana


Biggi Welter

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Liebe Majan, ich denke, dass der Milchausgang immer wieder neu verstopft und deshalb solltest Du unbedingt all die Tipps sorgfältigst weiter einhalten. Sobald auch nur der Anflug eines Staus kommt, solltest Du handeln. Vielleicht kann auch einmal ein Arzt drauf schauen, evtl. kann er den Ausgang besser (und dauerhafter) mit einer sterilen Nadel öffnen. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Schau ob Du jemanden findest, der dir etwas abnimmt, nimm wirklich jede Hilfe an. LLLiebe Grüße, Biggi


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