Mitglied inaktiv
Hallo Frau Heindel, ich habe ein Problem mit meinem 5,5 monate alten Baby. Anfangs klappte das mit dem Stillen prima, irgendwann blieb mir dann die Milch weg und wir mussten zufüttern. Mittlerweile bekommt er abends eine Flasche und über den tag die Brust, wohlgemerkt, dass er alle zwei Stunden an der Brust trinken will. Seit drei Wochen weigert er sich strickt, an der Brust zu trinken, er überstreckt sich, schreit, macht den Mund nicht mal zu, wenn er die Brustwarze hineingesteckt bekommt. Er schreit so lange, bis er die Flasche bekommt. In der Nacht möchte er aber nur die Brust, (er wacht 2 x auf), da verweigert er die Flasche, aber da er aber tagsüber kaum noch (wenn ich mich in unser Bett lege und es dunkel und ganz still ist, gehts, dann trinkt er tagsüber auch, {die selbt athmosphäre wie nachts} aber hab noch ein großes Kind, daher ist es fast nie ruhig) oder nur kurz trinkt kommt nicht genügend milch in der Nacht. Jetzt ist er immer Hungrig. Was kann ich machen, damit in der Nacht genügend Milch kommt? Ich wollte eigentlich gerne länger stillen, zumahl er auch noch keine Beikost bekommt. Vielleicht können Sie mir helfen Vielen Dank schon jetzt! Sandi
Kristina Wrede
Liebe Sandi, mit 5,5 Monaten wird dein Sohn ja doch bald soweit, dass ihr mit Beikost beginnen könnt. Ansonsten ist es schon so, dass die Brust sich darauf einstellen kann, dass sie nachts "gefordert" wird und tagsüber "ruht". Es ist durchaus möglich, auf diese Weise noch lange Zeit weiter zu stillen. Das Verhalten deines Kindes ist gewiss auf die Flasche zurück zu führen. Die Frage ist, ob du daran arbeiten möchtest, ihn von der Flasche wieder komplett los zu bekommen, oder ob für euch die momentane Lösung (Flasche tagsüber, Brust nachts) ok wäre, wenn du wüsstest, dass dein Sohn dabei nicht "Hunger leidet". Warum denkst du, dass er hungert? Wie ist denn seine Gewichtsentwicklung? Allein die Tatsache, dass dein Sohn in der Nacht oft oder gar ständig an der Brust ist, ist kein Zeichen dafür, dass ein Baby hungrig ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Nimm ihn in der Nacht mit zu dir ins Bett, genieße das Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina
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