Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

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Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, nun ist mein Söhnchen heute 13 Monate alt geworden, und ich stille immer noch am Abend und in der Nacht. Jetzt zu meinem Problem. Ich hatte seit der Geburt immer wieder Milchstau, was ich mit Heparin-Salbe und mit Hilfe des Kindes erfolgreich beseitigt habe. Aber vor ein paar Tagen hat er mir meine Milchstau nicht so richtig abgesaugt, dann habe ich die Brust ausgedrückt, und es kamen mehrere Flöckchen oder Klümpchen aus ihr. Gestern haben beide Brüste geschmerzt, und der Kleine wollte auch nicht die Brüste leertrinken, so dass ich heute aus den beiden Brüsten Flöckchen oder Klümpchen ausgedrückt habe. Was ist denn mit der Milch los? Ist das ein Zeichen, dass ich ganz abstillen soll? Das würde ich gerne, nur ich weiss nicht, wie. Was soll ich ihm statt der Brust anbieten? Er trinkt sonst nur Wasser und durchgeschlafen hat er auch noch nie. Hoffentlich können Sie mir helfen. Danke. Soja.


Biggi Welter

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? Liebe Soja, es klingt so, als ob Sie immer wiederkehrende Stauungen eventuell sogar auch Brustentzündungen haben. Das ist Heparinsalbe wohl kaum das Mittel der Wahl zur Behandlung. Allerdings ist es auch kein Zeichen dafür, dass Sie abstillen sollen. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Die Milch sollte am Fließengehalten werden. Außerdem ist Ruhe das oberste Gebot. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Alle Massagen an der Brust sollten unbedingt sanft sein. Gehen Sie keinesfalls grob mit sich um! Wenn Sie Ihr Kind jetzt abstillen wollen, dann geht dies allmählich und mit viel Liebe. Das Abstillen wird Ihnen allerdings keine Garantie für angenehmere Nächte geben. Um das abendliche Stillen wegzulassen, bietet sich eine Veränderung des Abendrituals an. Als nächstes können Sie dann an die Verkürzen des Stillen gehen und auch den Vater am abendlichen Einschlafritual beteiligen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen können Sie dann Ihr Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Sie der Meinung sind, dass sich eure gemeinsame Stillzeit nun dem Ende zuneigt, dass Sie es aber weiterhin genau so sehr lieb haben, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Als Getränk kann Ihr Kind weiterhin Wasser bekommen. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Mehr sollte es dann auch nicht sein und wenn das Kind gestillt wird, kann es durchaus auch weniger sein. In diesem Alter ist dann auch ein Heranführen an Kuhmilch und Milchprodukte möglich, künstliche Säuglingsnahrung oder spezielle „Kindermilchen" sind nicht erforderlich. LLLiebe Grüße Biggi


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