Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Als erstes möchte ich mich Vorstellen. Ich heiße Elke, bin 29 Jahre alt und habe 2 Kinder(11,3Monate). Sie heißen: Jennifer und Nils. Ich wollte und möchte Vollstillen. Nach 21 Tagen hatte mein Kleiner endlich sein Geburtsgewicht erreicht. Am 8. Tag habe ich ihm Tee verabreicht(10 ml). Nach 37 Tagen(5 Wochen) mußte ich ihm abends Zufüttern. Ich habe ihn erst angelegt und danach das Fläschchen gegeben, wo er 90 ml aus der Flasche nahm. Mit 50 Tagen(7 Wochen) mußte ich ihm nach jedem Stillen die Flasche anbieten. Ich möchte wissen, ob meine Milch vieleicht nicht Nahaft genug ist. Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert, damit die Milch wieder besser schießt. Ich trinke nur noch Caro-Kaffee, Malzbier (ohne Alkohol)und esse Haferflocken mit 3,5% Fett. Aber trotzdem wird er nicht von meiner Milch satt. Woran kann das liegen? Ich möchte wieder Vollstillen können!


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Elke, es gibt keine zu wenig nahrhafte Milch, das ist ein Ammenmärchen. So wie Sie es beschreiben, klingt es leider so als ob Sie bisher keine gute Stillbetreuung hatten. Wenn ein Baby so lange braucht, um sein Geburtsgewicht wieder zu erreichen, dann hätte schon längst überprüft werden müssen, wie es an der Brust trinkt und wie es angelegt wird und die Mutter sollte gezielte Tipps zum Stillmanagement bekommen. Das scheint bei Ihnen nicht der Fall gewesen zu sein. Wenn Sie jetzt voll stillen wollen, kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und wie es angelegt ist. Die Kollegin kann Ihnen dann gezielte Tipps geben, wie Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt angelegt ist und effektiv trinkt. Außerdem kann Sie mit Ihnen einen Plan ausarbeiten, wie Sie vorgehen können, um Ihre Milchmenge so zu steigern, dass sie für Ihr Baby ausreicht. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich gebe Ihnen nun noch einige allgemeine Hinweise zur Förderung der Milchmenge, bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die zur Zeit notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Möglicherweise ist der Einsatz eines Brusternährungssets sinnvoll. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Scheuen Sie sich wirklich nicht, eine Stillberaterin direkt zu kontaktieren. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank, dass Sie sich für mich soviel Zeit genommen haben. Hier ist wie von Ihnen gewünscht mein Ort: 99706 Sondershausen Mein Kleiner Liebling hat zuvor das Stillen richtig genossen. Er war nach dem Stillen immer Zufrieden hatte keine Probleme mit der Haut und sah auch so ganz normal aus. Nur Zunehmen wollte er nicht. Meine Hebamme hat gesagt:" Manche Kinder brauchen etwas länger, als andere.


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