Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich hoffe, dass sie mir helfen können. Ich stille meine Tochter (11 Monate) größtenteils noch voll, weil sie sämtliche Breikost (selbstgekocht, Gläschen, Fingerfood etc.) verweigert. Als sie 6 Monate alt war, habe ich langgsam mit der Beikost begonnen, allerdings war sie nie sonderlich begeistert und nach ein paar Löffelchen wollte sie nichts mehr essen. Ich habe sie NIE zum Essen gezwungen, das mal vorweg. Zwischendurch geht es immer mal recht gut und sie isst dann 1/2 Gläschen/Portion Brei mittags, nachmittags und abends. Das geht dann eine/zwei Wochen gut und plötzlich verweigert sie mir wieder komplett den Brei. Gut, dann stille ich sie eben wieder, was soll ich sonst auch machen!? Sie trinkt auch nichts außer Mumi. Also Wasser, Saft, Tee, künstliche Milch,... schmeckt ihr alles nicht. Ich habe jetzt schon seit zwei Monaten das Problem, dass sie mir meine Brustwarzen immer mal wieder wund beißt. Kaum sind die Wunden verheilt, ist schon wieder eine neue da. Ich habe jetzt schon seit ca. 3 Wochen ein richtiges Loch in meiner linken Brustwarze, das anfangs einfach nicht verheilten wollte. Ich habe sie dann ein paar Tage nur an der anderen Brust gestillt und mittlerweile ist das Loch auch schon fast wieder zu. Jetzt habe ich aber das Problem, dass sie mir die andere Brustwarze auch noch irgendwie aufgerissen hat... Jetzt kann ich auf keiner Seite mehr richtig stillen und ausgerechnet jetzt verweigert sie mir auch noch den Brei!!! Ich habe einfach keine Lust mehr zu stillen. Ich bin beim Anlegen schon so vorsichtig, eben damit sie mich nicht wieder verletzt, aber manchmal passiert es eben doch und dann fängt alles wieder von vorne an... :( Meine Probleme: sie isst (momentan) kaum etwas, trinkt nichts außer Mumi und hängt total an der Brust. Ich stille sie zu jedem Einschlafen und in der Nacht auch mehrmals. WIE soll ich denn dann da abstillen??? Ich hoffe, sie haben einige Tipps für mich. Vielen Dank, Martina
Liebe Martina, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Nun zu den wunden Brustwarzen. Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen werden. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Sie kann Ihnen dann auch Tipps geben, wie Sie Ihr Kind langsam abstillen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
meine hebamme hatte ein lasergerät, mit dem sie meine brustwarzen behandelt hat und diese sehr schnell verheilt sind. ob das bei größeren bisswunden :-( funktioniert, kann ich natürlich nicht beurteilen!!
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