Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme-dringend!

Frage: Stillprobleme-dringend!

Mitglied inaktiv

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Hallo! mein Sohn (13. Wochen) saugt sehr stark an seinen Fingern und saugt/ lutscht auch sonst alles an. Dieses saugen ist jedoch nicht ständig. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass er es tut, weil er nicht satt wird. Er kommt mir dauerhungrig bzw. nie richtig satt vor. Meistens ist dieses saugen vor (-->Hunger?) oder nach (--> nicht satt sein?) dem Essen. Kann es sein, dass ich nicht mehr genug MuMi habe? Wie erkenne ich Hunger??? Wie erkenne ich ob meine Milch reicht ausser an den von Ihnen genannten Punkten (Windel, Haut, Gewichtszunahme). Sein niedrigstes Gewicht war 3.700 sein jetziges ist 5.820. Dankeschön im Voraus!


Biggi Welter

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Liebe Katinka1973, Ihr Baby hat bisher ordentlich zugenommen, keine Bange! Daumen- oder Fingerlutschen muss nicht automatisch auf ein Problem hinweisen und es auch nach den ersten vier Wochen kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Das Baby beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Ob Ihr Baby Hunger hat, erkennen Sie einfach daran, wenn Sie Ihr Baby anlegen. Wenn es trinkt, ist es okay, wenn nicht, dann eben nicht. Sie müssen auch keinen Mindestabstand zwischen den Mahlzeiten einhalten, denn Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Will Ihr Baby nicht trinken und ist unzufrieden, können Sie es auf andere Weise beruhigen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ja, wenn ich es anlege trinkt er sofort und schreit weil wohl nicht genug kommt....ich halte kein Mindestabstand, denn ich stille praktisch ständig und überall...alle 1,5 bis 2 Stunden sind bei uns Standard. Ja, ich trage ihn ständig und viel (im Manduca) und bündeln (pucken) bzw, Begrenzungen sind für ihn nicht geeignet weil er sehr sehr lebhaft ist. Es war schon ein Krampf ihn in den Manduca zu kriegen, es klappt auch meistens nur wenn er etwas müde wird. Mit dem Tragetuch hat es z.B, gar nicht geklappt! Und mit dem Finger als Saugersatz (grins) müssten wir ständig bei ihm sein denn er saugt wie ein Weltmeister und pausenlos! Was nun? Soll ich mir wirklich keine Sorgen machen? LG!


Biggi Welter

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Liebe Katinka1973, so lange Ihr Baby weiterhin gut zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge, wahrscheinlich hat Ihr Baby einfach ein sehr starkes Saugbedürfnis. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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