Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillpausen nach Beikosteinführung

Frage: Stillpausen nach Beikosteinführung

Navina

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Liebes Stillberatungsteam, ich habe meinen Sohn (6 Moante alt) 20 Wochen voll gestillt und dann langsam mit Breikost angefangen. Da ich von Anfang an immer recht viel Milch hatte, habe ich es eigentlich schon immer so gemacht, ihm zu jeder Mahlzeit nur eine Brust zu geben. Damit sind wir gut klargekommen. Mit Breikost sind wir jetzt soweit, dass er mittags ca. 120 g GK(F)-Brei isst - mal mehr, mal weniger - und nachmittags etwa 150 g Getreide-Obst-Brei. Die restlichen Mahlzeiten stille ich (etwa in 2-Stunden-Rhythmus), allerdings nicht mehr zwischen Mittagessen und Nachmittagsbrei. Zu dem Breimahlzeiten stille ich auch nicht, sondern gebe ich ihm Wasser zu trinken (besonders mittags). Nun zu meinem Problem: Durch diese Praxis kommt es dazu, dass jeweils eine Brust tagsüber manchmal bis zu 8 Stunden lang nicht entleert wird und sich in dieser Zeit bis "zum Bersten" anfüllt und richtig schmerzhaft geschwollen ist. (Ich stille nach Bedarf, meistens ergibt sich ein Rhythmus wie folgt: letztes Stillen ca. um 10 Uhr, dann mittags und nachmittags Brei, nächstes Stillen der anderen Seite gegen 17 Uhr, nächstes Stillen der nun vollen Seite nach 18 Uhr) Ich hatte auch bereits einige Male verhärtete Stellen, die sich aber durch warme Umschläge vor dem Stillen, Massieren und das eifrige Trinken meines Sohnes zum Glück recht bald wieder gelöst haben. Wie kann ich verhindert, dass die Brüste so sehr anschwellen? Ich dachte, die Brust würde sich an längere Pausen zwischen den Stillmahlzeiten "gewöhnen" und dann weniger Milch produzieren... Wenn ich ihn zwischendurch häufiger anlege, um die Brust zu entleeren, würde die Milchproduktion ja noch mehr gesteigert, oder? Oder sollte ich dazu übergehen, nun doch zu jeder Mahlzeit beide Brüste zu geben, damit bei einer Seite nicht so lange Pausen entstehen? Und wie ist es dann, wenn man schließlich abstilllt? Ich dachte immer, es würden nach und nach immer mehr Stillmahlzeiten wegfallen, bis man zum Schluss beispielsweise nur noch morgens und abends (zum Einschlafen) einmal stillt??? Vielen Dank für die tolle Arbeit hier im Forum, ihr habt mir schon mehrere Male geholfe! Viele Grüße Navina


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Navina, nein, es ist schon der Bedarf des Kindes gemeint ;-). Die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. In der ersten Zeit wiest Du wohl um das Ausstreichen nicht ganz drumherumkommen, aber langfristig wirst Du ohne auskommen können. Wie lange es dauert, bis sich das bei einer einzelnen Frau eingependelt hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Du kannst ein wenig unterstützend eingreifen, indem Du die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird, gerade so weit ausstreichst, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Beim kompletten Abstillen streichst Du dann nur noch aus. Sobald sich die Brust dann gespannt anfühlt oder schmerzt, solltest Du entweder gerade so viel Milch ausstreichen, dass die Spannung nachlässt oder (falls die Brust nicht gestaut ist und „nur“ schmerzt) die Brust kühlen. Bitte streiche dann wirklich nicht mehr aus, als unbedingt notwendig, sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt. Deine Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern und schließlich ganz einstellen, aber sie braucht etwas Zeit dazu. Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Falls Du dich für naturheilkundliche oder homöopathische Mittel zur Unterstützung des Abstillprozesses interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi


Navina

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Ich habe die Antwort auf den Beitrag direkt unter meiner Frage gelesen. Das trifft ja in gewisser Weise auch auf mich zu. Aber was mache ich denn, wenn mein Sohn zwischen den beiden Breimahlzeiten nicht stillen will??? Oder wäre in dem Fall "nach Bedarf" nach MEINEM Bedarf???


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