Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillkampf

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillkampf

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Liebe Biggi, mein dritter Sohn und ich haben leider beim Stillen manchmal, oder eher oft, große Probleme: er mag die rechte Seite schon immer lieber, mittlerweile wird es aber links fast immer zum Kampf! Er schnalzt immer mit der Zunge wieder ab, oft schon nach 1-2 Zügen, dann verschluckt er sich, oder schluckt viel Luft. Jedenfalls wird er dann natürlich unheimlich aufgeregt, fängt an zu schreien und dann geht bald gar nichts mehr. Ich bin ziemlich verzweifelt, bei den beiden anderen ging's wie von alleine und der arme Kerl muss sich immer so quälen. Was ich schon probiert habe: alle möglichen unterschiedlichen Positionen, Stillhütchen und die Milch erstmal schießen lassen und ihn dann wieder anlegen. Manchmal ist es damit okay, oft trinkt er nach der großen Anfangshektik dann ganz gut weiter, aber manchmal muss ich einfach mindestens unterbrechen, weil es nicht mehr weiter geht! Ich hoffe sehr auf einen Tip, die selbst eine erfahrene Stillmama noch nicht kennt! :-) Danke schonmal und viele Grüße, Christina


Biggi Welter

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Liebe Christina, die Bevorzugung einer Brust ist ein häufig beobachtetes Phänomen. Wenn es jedoch plötzlich einsetzt, sollte nachgeschaut werden, ob nicht eventuell ein medizinisches Problem zugrundeliegt. So können Ohrenschmerzen dazu führen, dass das Baby nicht auf der betroffenen Seite liegen möchte. Lass deinen Kleinen deshalb vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen. Wenn keine medizinische Ursache vorliegt, dann hat dein Sohn - wie unzählige andere Babys auch - einfach eine Lieblingsseite. Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung sogar so weit, dass sie nur an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst rechts anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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