Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe vor 4 Tagen meinen Sohn bekommen und vor 2 Tagen den Milcheinschuss. Der Kleine saugt wirklich kräftig an der Brust, aber meist ist nach 5 Minuten Schluß und er schläft völlig fertig ein, um dann 30-45 Minuten später wieder trinken zu wollen. Ich biete ihm immer beide Brüste an, aber meist schafft er nur eine. Seine Windeln sind immer nass und schwer, er hat regelmäßig Stuhlgang und nimmt auch schon zu. Die Schwestern im Krankenhaus haben allerdings gesagt ich soll ihn nicht öfter als 2 Stunden anlegen, um wunden Warzen vorzubeugen und damit er länger trinkt. Ich kann ihn doch aber keine Stunde schreien lassen wenn er an die Brust will. Was meinen Sie dazu? Danke Sylvi
Kristina Wrede
Liebe Sylvi, du machst es GENAU RICHTIG, und lass dich bitte nicht davon abbringen. Die Empfehlung nur alle X Stunden zu stillen ist veraltet, heute weiß man, dass das zu Stillproblemen führen kann und empfiehlt darum Stillen nach Bedarf. So pendeln sich Nachfrage und Angebot optimal aufeinander ein, und dein Kind wird, wenn es etwas kräftiger ist, sicher auch länger und ausdauernder trinken. Lass ihn jetzt so oft und so lange an die Brust, wie er mag und kann. Ein so kleines Baby stillt im Durchschnitt 10 bis 12 Mal in 24 Stunden, und wird -wenn man nicht versucht, das zu "erzwingen"- ganz von allein in einigen Wochen (so etwa ab der 8.-12.) längere Abstände zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten einlegen. Wunde Brustwarzen kommen nicht von häufigem Stillen, sondern von einer nicht ganz korrekten Anlegetechnik (und nur ganz selten gibt es andere Gründe dafür). Darum schreibe ich dir mal auf, worauf es ankommt: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Lieben Gruß, Kristina
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