Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillfähigkeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillfähigkeit

Soph0612

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Guten Morgen, ich habe eine Frage zum Thema Stillfähigkeit und hoffe, dass Sie mir etwas weiterhelfen können, dazu kurz ein paar Informationen zur "Vorgeschichte". Ich habe eine tubuläre Brust, die vor etwa 4 Jahren in mehreren Op's chirurgisch korrigiert wurde. Da ich mich für die Eigenfettmethode entschieden hatte, wurde während 3 Op's entnommenes Fett in die Brust gespritzt und bei der letzten OP dann die Brust neu geformt in dem das Drüsengewebe "aufgefächert" wurde und auch die Brustwarzen verkleinert und (meines Wissens nur auf einer Seite) die Brustwarze versetzt wurde. Schnittführung ist beidseitig jedoch komplett um die Brustwarze erfolgt. Nun bin ich in den Endzügen meiner ersten Schwangerschaft und mache mir Gedanken, ob ich stillen kann. Allein mit der tubulären Brust und potentiell von vornherein wenig vorhandenem Brustdrüsengewebe bringe ich ja schon eher schlechte Voraussetzungen mit. Nun habe ich im Internet unterschiedliche Berichte zur Stillfähigkeit und der benutzten Optechnik gelesen - einerseits wird beschrieben, dass bei einer Schnittführung um die Brustwarzen eine Stillunfähigkeit resultiert; anderseits wird beschrieben, dass sich im Laufe der Zeit auch wieder neue Verbindungen, etc bilden können und das Stillen nicht gänzlich unmöglich sein muss. Lange Rede kurzer Sinn, meine Hebamme meinte, ich sollte einmal im Vorfeld versuchen meine Brust auszustreichen, um zu schauen, ob etwas Milch kommt. Das habe ich gestern zum ersten Mal versucht und beidseitig kamen ein, zwei kleine Tropfen an klarer/milchiger Flüssigkeit. Kann ich das als positives Zeichen sehen, dass meine Brust Milch produziert und keine komplette Stillunfähigkeit vorliegt? Einen wirklich sichtbaren Volumenzuwachs der Brust konnte ich während der Schwangerschaft nicht feststellen, es ist lediglich minimal größer geworden. Es wäre aber sehr schön für mich zumindest teilstillen zu können :) Ich danke Ihnen im Vorfeld für Ihre Mühe und die Antwort. Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Soph0612, die Hebamme hat dir sicher erklärt, dass das Problem bei tubulären Brüsten darin liegt, dass sie meist nicht genügend Milchdrüsengewebe entwickeln. Medizinische Beratung können (und dürfen) Beraterinnen der LLL und der AFS nicht leisten. Im Zweifel ist es eine IBCLC, die die Diagnose stellen darf. Bist du in Behandlung bei einem Arzt oder einer Beraterin, der/die Erfahrung auf diesem Gebiet hat? Und was meint der Arzt bezüglich der OP? Es kann zwar sein, dass zumindest einige Nerven und auch Milchgänge wieder eine Verbindung gefunden haben, aber es dürften hier doch massive Schädigungen weiter vorliegen. Allerdings kann dir niemand definitiv sagen, inwieweit nicht doch ein teilweises Stillen möglich sein wird. Du wirst es ausprobieren müssen. Der Einsatz von Medikamenten zur Steigerung der Milchmenge kann in bestimmten Fällen durchaus berechtigt sein. Da es sich in Deutschland um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, besprich diese Option bitte ebenfalls am besten ebenfalls mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße, Biggi


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