Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

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Frage: Stillen

Regen100

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Hallo, mein Kind ist 14 Monate alt. Da ich kaum Milch produziere seit Anfang an, wurde er mit der Flasche gefüttert. Ich habe ihm aber dennoch die Brust immer gegeben, trotz geringer Milchmenge. Nun ist es so, dass er extrem auf meine Brust fixiert ist, ja ich würde behaupten sogar mehr als im ersten Lebensjahr. Er braucht sie beim Einschlafen, oder wenn er müde ist oder auch traurig. Meine Frage: Hat mein Kind überhaupt Vorteile von so wenig Milch? Schadet es seinen Zähnen, wenn wir so weitermachen würden? Verliert das Kind mit der Zeit das Interesse und wie lange sollte er noch die Brust bekommen? Danke für eine Antwort


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Regen100, jeder Tropfen Muttermilch ist ein Gewinn für Ihr Kind und wenn es für Sie noch okay ist, können Sie weiterhin anlegen. Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, schon gar nicht die Schneidezähne (!), da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort direkt geschluckt wird. Die Milch läuft ja aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Karies wird durch ein Bakterium verursacht (streptococcus mutans), das die meisten Erwachsenen in ihrem Mund haben. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist sein Mund in aller Regel noch frei von diesem Bakterium und meist bleibt dies zumindest so lange so, bis der erste Zahn da ist, bei manchen Kindern kommt es auch erst deutlich nach dem ersten Zahn zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans. Ein ganz wesentlicher Übertragungsweg ist übrigens das Ablecken eines runtergefallenen Schnullers durch die Mutter (oder sonst einen Erwachsenen) und das gemeinsame Benutzen eines Löffels oder das Vorkosten des Breis mit dem gleichen Löffel, wie er zum Füttern benutzt wird. Ob ein Mensch (vermehrt) Karies bekommt oder nicht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab: wie gut oder schlecht hat sich die Mutter in der Schwangerschaft ernährt; waren in der Schwangerschaft Antibiotika notwendig; hatte die Mutter in der Schwangerschaft Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergingen; kommen in der Familie genetisch bedingt gehäuft Schmelzdefekte vor; ist das Kind zu früh geboren ... Hier kannst du ein sehr informatives, fundiertes Video dazu anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=sbhR1gmUms4 Lieben Gruß Biggi


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