Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen

Frage: Stillen

Sprinkleofglitter

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Guten tag, ich hätte da eine bezüglich dem stillen meine tochter ist zu früh geboren 4 wochen somit hatte sie anfängliche Schwierigkeiten und lag erstmal auf der Intensivstation da sie so müde war trank sie sehr schwer an der brust womit ich dann nicht genug milch produzierte somit pumpte ich ab nach 2 wochen als ich zuhause war bin ich in die Intensivstation gekommen und konnte somit weder stillen noch abpumpen jetzt ist meine tochter 10 wochen alt und möchte gerne wieder anfangen zu stillen habe die pumpe Medela Symphony nur kommt leider so gut wie nichts raus in 20 min vielleicht 2-3 tropfen wäre es möglich das irgendwie schneller anzuregen oder Medikamente zu nehmen ? Ich wollte mir jetzt boxhornkleekapseln in der Apotheke bestellen habe gehört das soll beim anregen helfen. Mfg


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Liebe Sprinkleofglitter, es wäre gut, wenn du dir eine Stillberaterin in deiner Nähe suchst, die dich begleiten kann im Prozess der so genannten Relaktation, der Neuanfang des Stillens. Ich kann versuchen, dir hier die wichtigsten Informationen zu geben, doch allein das wird vermutlich nicht ausreichen. Darum wende dich bitte auch an jemanden vor Ort. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bockshornkleesamen können helfen, am Wichtigsten aber ist, dass dein Baby effektiv an der Brust saugt. DAS ist das beste Mittel, um die Milchproduktion zu steigern. Je häufiger du es also anlegst, und je korrekter dabei seine Anlegetechnik ist, desto größer die Chance, dass sein Saugen deine Milchproduktion anregt. Hier also die Eckdaten dazu: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen . Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt „Anlegen und Stillpositionen“, das du bei La Leche Liga herunterladen kannst: https://www.lalecheliga.de/downloads Ist das Baby richtig angelegt und saugt es korrekt, tut das Stillen normalerweise nicht weh. Wenn beim Anlegen Schmerzen auftreten, solltest Du das Baby abnehmen (den Saugschluss vorher lösen) und es neu anlegen. Auch das "breast crawl" könnte euch helfen, also dass das Baby ganz allein zu deiner Brust kriechen darf. Meist docken die Babys dann ganz automatisch korrekt an! Hier kannst du einen sehr ausführlichen Artikel darüber lesen - und Links zu hilfreichen Videos finden: https://www.llli.org/stillpositionen/ Nun auch noch einige Informationen zum Pumpen: Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Wird er nicht ausgelöst, fließt kaum Milch, auch wenn theoretisch welche "da" wäre. Um also den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, musst Du wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z. B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchst könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. o Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder dich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. La Leche Liga Deutschland e.V. hat viele hilfreiche Informationsblätter herausgegeben, darunter auch "10 Tipps: So fließt reichlich Muttermilch" und "Muttermilch gewinnen und aufbewahren". Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu lang, und drücke dir die Daumen, dass es klappt!! Du brauchst vor allem auch Geduld und viel Ruhe. Lieben Gruß, Kristina


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