Mitglied inaktiv
Hallo, war bisher immer eine stille Leserin aber heute möchte ich mich auch mal mit meinem Problem an Euch wenden. Mein Sohn ist 12 Wochen alt und ich stille voll, was bisher auch immer gut geklappt hat. Nun ist es aber so, dass es Tage gibt wo er nur widerwillig an die Brust möchte. Er wehrt sich richtig und schreit. Wenn er dann mal angedockt hat, trinkt er meist auch nur eine Seite für 5-10 Minuten. Die andere Seite mag er nicht. (-> Soll ich dann abpumpen und die Milch einfrieren?) Er hält dann auch gute 3-4 Stunden durch bis zum nächsten Stillen. Ich frage mich, ob die Flüssigkeitsaufnahme bei den vorhergesagten Temperaturen in den nächsten Tagen, nicht etwas wenig ist. Wie bekomme ich ihn dazu wieder alle beide Seiten zu trinken? Gestern hatte er tagsüber die letzte Mahlzeit um 16:30 Uhr und dann hat er geschlafen, so dass ich ihn aus lauter Verzweiflung abends 22:30 Uhr zum füttern geweckt habe. Zuvor hatte ich schon abgepumpt, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe und es spannte. So hat er abends die Flasche mit der Mumi bekommen. Ich bin etwas ratlos und auch wenn es momentan etwas anstrengend ist, möchte ich unbedingt weiter stillen. Nur ist es doch nicht sinnvoll, ihm die abgepumpte Milch mit der Flasche zu geben. Sorry wenn es etwas lang geworden ist aber ich bin etwas verzweifelt. Brauche dringend Rat. Vielen Dank
Liebe 2erMami, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei Ihrem Sohn dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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