Frage: Stillen

Hallo! Mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt. Bis jetzt hat das Stillen wunderbar geklappt. Er hat außer mittags seinen Gemüse-Fleisch-Brei, sonst nur MuMi bekommen. Seit einigen Tagen will er aber nicht mehr so recht. Er beißt mich ständig und dreht seinen Kopf weg. Wenn ich ihm etwas anderes zu Essen gebe, ißt er alles auf. Hunger hat er also, will aber nicht meine Milch. Ist das ein Zeichen, daß er nicht mehr gestillt werden möchte? Kann das so plötzlich kommen? Bin etwas traurig, da ich bis zu einem Jahr stillen wollte. Soll ich es weiterhin versuchen oder lieber auf ihn zugehen? Er hat bereits vier Zähnchen und das Beißen tut richtig weh! LG Jessy

Mitglied inaktiv - 10.06.2009, 04:45



Antwort auf: Stillen

Liebe Jessy, ein acht Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.06.2009