Mitglied inaktiv
Hallo, mein kleiner Sohn tut sich jetzt tagsüber schwer mit dem Stillen weil er die Welt um sich herum entdeckt - das heißt ich kann ihn oft außerhalb nicht stillen weil er da einfach abgelenkt ist, meine Frage lautet: Muß ich mir Sorgen machen das er an Gewicht verliert?Sein AZ ist ganz gut bis jetzt und nachts trinkt er immer noch alle 2h. Die andere Frage lautet: Ich würde ihm gerne zwischendurch schonmal was anderes anbieten außer Fencheltee, den er nicht mehr mag, was kann ich anbieten(er ist 5einhalb Monate)? Lieben Dank, Petra
? Liebe Petra, fangen wir von hinten an: Sie brauchen Ihrem Kind weder Fencheltee noch sonst etwas anzubieten, solange es voll gestillt wird. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Sobald das Kind so weit ist, dass es Beikost bekommt, können Sie parallel dazu den Becher mit Wasser anbieten. Wasser ist das optimale Getränk (auch für Erwachsene) Tee oder Saft sind nicht notwendig. Nun zu dem Trinkverhalten. Babys in diesem Alter sind oft sehr leicht ablenkbar. Alles ist interessanter als das Stillen. Jedes Geräusch, jeder vorbeihuschende Schatten muss erforscht werden und nachts muss nachgeholt werden, was am Tag versäumt wurde. Versuchen Sie doch einmal, ob es euch besser geht beim Stillen, wenn Sie sich mit Ihrem Kind zum Stillen in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Vielleicht probieren Sie es ja einmal mit dem Bündeln und dem Zurückziehen in eine besonders ruhige und ablenkungsarme Umgebung. Diese Phase der „Zappeligkeit" und extremen Ablenkbarkeit dauert unterschiedlich lange, doch sie geht vorbei und solange dein Kind die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby erfüllt, ist das Zappeln zwar anstrengend, hat aber sonst keine „negativen" Auswirkungen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich möchte nicht den Eindruck erwecken als ob ich unbedingt weg will vom Stillen oder eine schlechte Mutter bin...ich finde Ihre Offenheit sehr gut besonders wenn man zum ersteN mAL mUTTER IST UND ALLES NOCH SO NEU IST FREUT MAN SICH ÜBER KLARE wORTE UND KEIN wIRRWARR: Mein Kinderarzt hat von tee gesprochen er sagte sogar egal welchen Tee, alle Tees sind ok, was mich schon stutzig machte und ich mir nicht vorstellen kann. Ich habe mir Ihre Worte zu Herzen genommen und weiß auch das Kinder mit Muttermilch alles aufnehmen was sie brauchen, aber ich wollte einfach nochmal die Bestätigung von einer Fachfrau haben nachdem mich der Arzt etwas verunsichert hat, vielen Dank!
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