Mitglied inaktiv
Hallo ich war vor ca 15 Monaten schon hier im Forum, Meine Tochter ist mittlerweile 16 Monate und ich bin in der 20 SSW mit Zwillingen. Ich habe meine Tochter 10 Monate gestillt ( 6 voll, und den Rest mit zufüttern.) Nun meine Frage ich wollte eigentlich unbedingt wieder stillen. Da ich es praktisch und schön fand. In meinem Umkreis sagen aber alle das das zuviel wird, da ich ja auch schon eine Tochter habe. Wie war das bei euch? Was ist wenn die Zwillinge in der Klinik bleiben müssen muss ich dann abpumpen und immer die Milch reinbringen? Ich wollte es auf jeden Fall probieren aber was passiert wenn es dann nicht klappt und die Milch einschiesst? Dann kann man ja keine Abstilltabletten nehmen oder? Danke für eure Anworten
Liebe Sonja, Zwillinge sind ein besondere Herausforderung, doch es gilt in Bezug auf das Stillen und die damit zusammenhängende Dinge wie das Prinzip von Angebot und Nachfrage usw.das Gleiche wie bei Einlingen. Zwillinge können gleichzeitig oder nacheinander gestillt werden, je nachdem, wie sie wach sind und Hunger haben. Die Milchmenge stellt sich auf den Bedarf von zwei Kindern ein und letztlich ist das Stillen von Zwillingen in der Regel für die Mutter sehr viel kräftesparender als das Flaschefüttern (Du kannst Zwillinge gleichzeitig im Liegen stillen und dich dabei ausruhen, aber Du kannst keine zwei Babys gleichzeitig mit der Flasche füttern und dabei auch noch im Bett liegen) und es kostet weniger Arbeit und Kraft die Babys zu stillen, als Flaschen zuzubereiten, warm zu machen, zu reinigen und sterilisieren ... Das buLLLetin 5/2000 beschäftigt sich unter dem Titel "Doppelte Freude Doppelte Last" mit dem Thema "Zwillinge". Du findest dort Erfahrungsberichte und praktische Tipps zum Stillen und dem Alltag mit Zwillingen. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop (Link oben links auf er Seite) bezogen werden. Da Du bereits Stillerfahrung hast, verfügst Du über einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Dennoch wäre es gut, wenn Du dich baldmöglichst mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung setzen könntest, damit Du bei eventuell auftretenden Fragen oder Problemen eine direkte Ansprechpartnerin kennst. Wenn deine Kinder tatsächlich in der Klink bleiben müssen, kannst Du Milch abpumpen und abgeben, das klappt meist prima. Für deinen Körper ist es auf alle Fälle besser, wenn Du die Abstilltabletten nicht nimmst, ich hänge dir einen Artikel dazu an. Wenn Du nicht mehr stillen möchtest, kannst Du auf natürliche Weise abstillen, denn es ist möglich auch ohne Abstillmedikamente auszukommen. Du kannst deine Brust durch kühlen und bei Bedarf vorsichtiges Ausstreichen oder Abpumpen (gerade soviel, dass die Spannung, die entstanden ist, nachlässt) dazu bringen, die Milchproduktion, die nach der Geburt zunächst einmal beginnen wird (auch wenn das Baby nicht angelegt wird) wieder zum Versiegen zu bringen. Zusätzlich kannst Du unterstützend naturheilkundliche Mittel (zum Beispiel Salbeitee) und homöopathische Mittel (lass dich da bitte von deiner Hebamme oder einem entsprechend ausgebildeten Arzt beraten) verwenden. Ein Einschränken der Flüssigkeitszufuhr ist nicht notwendig, hilfreich kann jedoch eine Einschränkung des Salzkonsums sein. Ich hoffe, dir etwas weiter geholfen zu haben und wünsche dir eine problemlose Schwangerschaft, eine gute Geburt und eine schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Leserbrief Pädiatrische Praxis 60, 561 562 (2001/2002) Abstillen - natürlich oder medikamentös Zu Umfrage in Pädiatrische Praxis 59, 583 587 (2001) In der Umfrage haben Vertreter namhafter Geburtskliniken Stellung genommen. Zu den Risiken der Einnahme von Ergotaminabkömmlingen - und das sind alle dort genannten Medikamente zum medikamentösen Abstillen - hat sich kein Experte sachgerecht geäußert. Die Umfrage erweckt den Eindruck, als seien früher einmal in den USA Zwischenfälle aufgetreten, die jedoch in Europa nie Bedeutung erlangt haben und vernachlässigbar sind. Ein Studium der verfügbaren Literatur vermittelt jedoch ein etwas anderes Bild. Hinzu kommen immer wieder mündliche Berichte von Hebammen sowie Kolleginnen und Kollegen über Herzinfarkte und zerebrale Krampfanfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Bromocriptin. Die jüngste Veröffentlichung aus Deutschland über solche Zwischenfälle stammt aus dem Jahr 2000 (1). Sie arbeitet auch die derzeitig verfügbare Literatur auf. Danach sind folgende berichtete Nebenwirkungen von Bromocriptin postpartal bisher beobachtet worden: Herzinfarkt (1, 2), Bluthochdruck (3), Schlaganfall (4), Krampfanfall (5), Psychose (6). Außerdem konnte von Larazet et al. (7) erstmals ein Koronararterienspasmus nach Bromocriptingabe oral im Herzkatheterlabor nachgewiesen werden. Unter einer Einmalgabe von Bromocriptin war ein Vasospasmus der rechten Koronararterie mit einer Lumeneinengung von 70 % angiographisch nachweisbar. Es besteht also kein Zweifel daran, dass Ergotaminerderivate zu Vasospasmen führen können und damit auch zu den genannten erheblichen Nebenwirkungen teilweise mit Todesfolge. Das Potenzial zu diesen Nebenwirkungen haben auch alle neueren Ergotaminderivate (z.B. Cabergolin), da sie der gleichen Stoffgruppe entstammen. Sie sind lediglich noch nicht über so lange Zeit und so gründlich untersucht worden. Freilich sind die genannten erheblichen Risiken gering; sie haben aber immerhin dazu geführt, dass die Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung von Bromocriptin zum Abstillen widerrufen hat. Offenbar unbeachtet geblieben ist die Empfehlung der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer von 1989, die die Anwendung von Bromocriptin zum Abstillen nur in medizinisch begründeten Situationen empfiehlt (8). In den Umfragen wurde festgestellt, dass das Abstillen häufig auf Wunsch der Mütter erfolgt und es selten medizinische Gründe zum Abstillen gibt. Dementsprechend dürften auch Ergotamtinabkömmlinge zum Abstillen nur selten angewendet werden, würde man der Empfehlung der Arzneimittelkommission folgen. Dass dem nicht so ist, ist seit Jahren bekannt. Der Grund liegt darin, dass das "natürliche Abstillen" erst in den letzten Jahren bekannter geworden ist. Es ist mühsamer als das medikamentöse Abstillen, und es dauert länger. Die Befürchtung, es könnte sich eine Mastitis entwickeln ist nur selten berechtigt, da die Übertragung der Keime aus dem Mund des Kindes auf die Brustwarze (immer noch der häufigste Übertragungsweg!) normalerweise nicht wirksam ist. Aufgrund der Datenlage habe ich keinen Zweifel, dass es ein juristisches Erfordernis ist, die betroffenen Mütter über die alternativen Möglichkeiten zum Abstillen aufzuklären und die seltenen Risiken auch zu nennen. Die Begründung, es fehle die Kontrollmöglichkeit des gewünschten Effektes bei natürlichem Abstillen greift nicht, da heute jeder betroffenen Frau eine Nachsorgehebamme und eine Frauenarztpraxis zur Verfügung stehen, die diese Kontrolle ausüben können. Bei den Ausführungen über natürliches Abstillen verwundert es immer wieder, dass die Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme durch die Mutter immer noch genannt wird. Schon seit vielen Jahren ist aus der Literatur bekannt, dass eine Einschränkung der Trinkmenge nur eine eingeschränkte Harnproduktion, jedoch keine Verminderung der Milchproduktion zur Folge hat. Zusätzlich verschlechtert sich auch noch das Allgemeinbefinden der betroffenen Mutter, so dass diese unnütze Maßnahme endlich aus dem Repertoire gestrichen werden sollte! Literatur: Arzneimittelkommission Bundesärztekammer: Medikamentöses Abstillen nur in medizinisch begründeten Fällen. Dtsch. Ärzteblatt 86 (1989), 1232. Canterbury, R. J., et al: Post partum psychosis Induced by Bromocriptine. South Med J. 1987; 80:1463 4. Hopp, L., et al: Myocardial infarction post partum in patients taking Bromocriptine for the prevention of breast engorgement. Int J. cardiol 1996; 1957: 227 32. Iffy, L.: Post partum intracerebral haemorrhag in a patients receiving Bromocriptine. Pharmacoepidem Drug Safety 1994; 3: 247 9. Katz, M., et al: Puerperal hypertension, stroke and Seizures after suppression of lactation with Bromocriptine. Obstet gynecol. 1985; 66: 822 4. Lindner, M., et al: Ergotamininduzierter postpartaler Myocardinfarkt. Herz/Kreisl. 2/2000; 32: 65 68. Larrazet, F. et al; Possible bromocriptine induced myocardial infarction. Ann. Int. Med. 1993, 118: 199 200. Lawrence, R.A.: Breastfeding: Mosby Baltimore, Berlin 1999, 305. Dr. Michale Scheele Stillberater IBCLC Stillbeauftragter des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
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