Mitglied inaktiv
Hallo, ich versuche meinen 11 Wochen alten Jungen voll zu stillen. Gleich in der ersten Woche hatte ich jedoch blutige Brustwarzen, so dass ich ihn immer nur kurz anlegen konnte und den restlichen Hunger mit abgepumpter Milch gestillt habe. Manchmal musste ich aber leider sogar zufüttern, weil (noch) nicht genug Milch da war, ich ihn aber wegen der empfindlichen Brustwarzen nicht öfter anlegen konnte. Seit 2,5 Monaten stille ich ihn nun voll. Seit 3 Tagen hat er aber scheinbar so Hunger (er trinkt wirklich und nuckelt nicht nur), dass ich eigentlich fast den ganzen Tag am stillen bin (dafür schläft er nachts 6-7 Stunden am Stück). Vorgestern abend konnte ich dann nach ca. 2 Stunden stillen am Stück echt nicht mehr, weil die Brustwarzen schon langsam wieder wund wurden. Er hat aber immer noch vor Hunger geschrien, also habe ich ihm eine Flasche mit eingefrorener Muttermilch gemacht. Die hat er anstandslos getrunken. Gestern abend war dann wieder das selbe Spiel. Ich habe aber nicht mehr so viel Muttermilch auf Vorrat, also habe ich ihm eine Fertignahrung gemacht (die gleiche, die er ganz am Anfang auch schon bekommen und getrunken hat). Aber die wollte er absolut nicht trinken. Er hat einen Zug genommen, die Milch dann aber nicht mal runtergeschluckt und geweint. Wir mussten ihn dann ein wenig weinen lassen und haben ihn mit viel Aufwand abgelenkt, bis ich mich getraut habe ihn wieder anzulegen. Dann hat er brav getrunken und ist seelig eingeschlafen. Nun meine Frage: was kann ich da künftig machen? Macht es Sinn mal eine andere Fertignahrung/Marke auszuprobieren? Ich möchte ihn natürlich wann immer es geht und so lange wie möglich stillen, aber machmal muss ich ihn eben alleine beim Papa lassen, wenn ich einen wichtigen Termin habe...Kann uns das gleiche Theater dann auch beim Abstillen blühen? Danke und Grüße
Kristina Wrede
Liebe Veronika1976, tatsächlich könnte es sein, dass dein Kleiner die Pre-Milch lieber trinkt. Eine besondere Marke kann und darf ich dir nicht empfehlen, aber die Unterschiede sind nicht wirklich groß. Fakt ist, dass dein Kleiner vielleicht auch ein Problem hat, zwischen Flasche und Brust zu wechseln. Wenn er an der Flasche trinkt, dann braucht er dazu eine andere Trinktechnik, die wiederum an der Brust zu wunden Brustwarzen führt (weil er nicht genug Brust in den Mund nimmt). Wunde Brustwarzen sind fast immer durch eine ungünstige Anlegetechnik und/oder ein ungünstiges Saugverhalten des Kindes verursacht. Darum ist es ganz wichtig, dass du beim Anlegen auf eine korrekte Trinktechnik achtest. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann ziehst du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Wenn dein Kleiner die Flasche bekommt, solltest du bzw. der Papa zumindest versuchen, das Trinken aus der Flasche zu erschweren. Wähle dazu einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch und erkläre der Oma, die Flasche möglichst waagerecht zu halten, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Am besten wäre es aber, gar keine Flasche zu nehmen. Ob eine alternative Füttermethode für dich in Frage kommt (z.B. mit einem Becherchen, wie es auf diesem Video ganz gut gezeigt wird: http://de.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc&feature=related ), kannst nur du selbst beurteilen. Vielleicht weint dein Kleiner aber gar nicht wirklich aus Hunger? Es gibt viele Gründe warum Babys weinen. Nicht jedes Weinen bedeutet Hunger... sondern zuweilen auch Müdigkeit, Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Viele Familien machen in diesen Fällen sehr gute Erfahrungen mit Tragetüchern (oder anderen GUTEN Tragehilfen). Es ist erwiesen, dass Babys, die intensiv getragen werden, viel weniger weinen! Und die Tatsache, dass ein Baby eine ihm angebotene Flasche auch trinkt ist eben KEIN Hinweis darauf, dass es WIRKLICH noch hungrig war... Wenn dein kleiner Mann bislang überdurchschnittlich an Gewicht zugenommen hat, würde ich die Menge an zusätzlicher Milch erst einmal etwas verringern, und dafür intensiveren Körper- oder gar Hautkontakt pflegen. Vielleicht verbessert das dann schon eure Situation ganz wesentlich, und du kannst bald ganz weg vom zufüttern. Ich könnte mir vorstellen, dass dich der Besuch einer Stillgruppe bereichern könnte. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Jetzt habe ich eben die Antwort auf die Frage "1er Nahrung plus Muttermilch - Tallulah 08.06.09, 09:27" gelesen, in dem auch der Unterschied zwischen Pre und 1-er Milch erklärt wird. Ich muss gestehen, dass es da doch so einen großen Unterschied gibt, war mir bisher nicht so bewußt. Mein Mann hat damals "schnell" das Pulver gekauft (Babylove Anfangsmilch 1), weil wir völlig unvorbereitet waren und es kurz vor Ladenschluß war. Auf der Packung steht ja "Anfangsmilch - von Geburt an" und "zum Zufüttern beim Stillen". Wir haben die Packung dann auch der Hebamme gezeigt und die hat gesagt die wäre o.k... Kann es also sein, dass mein Sohn diese Milch in seiner 1. Lebenswoche zwar anstandslos getrunken hat, sich nun aber nach der langen Zeit an den Geschmack der Muttermilch so gewöhnt hat und deshalb eine 1-er Milch nicht mag? Soll ich also mal eine Pre-Milch für den Notfall kaufen? Gibt es eine besonders "gute" Marke? Soll man dann also wirklich auch später nicht auf 1-er usw. Milch umsteigen? Danke und Grüße
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