Mitglied inaktiv
Hallo! Endlich eine Site gefunden wo es Rat gibt *freu* Hab da gleich ne Frage, bezüglich Stillen und Tee. Ich stille voll und biete sonst nichts an. Immer wieder rät man mir doch Tee anzubieten, ich hab noch nie genauer nach gefragt warum eigentlich, ich will mir Diskussionen ersparen... Aber es heißt meist das würde viel erleichtern!? (was? Beruhigung?) Ich dachte immer die Kleine (3 Monate)sei mit dem Stillen zufrieden, zumindest machts den Anschein. Aber was mich jetzt selber zum nachdenken gebracht hat, ich weiß nicht ob Babies da so anders sind als Erwachsene, aber brauchen sie nicht öfter was zu trinken? Ich mein kann das zwischenzeitliche Unruhigsein nicht auch Durst sein? Ich stille schon nach Bedarf, aber ich reagiere nicht sofort auf Unruhe mit Stillen, sie läßt sich mit Spielen, Wickeln usw prima ablenken... Nur was mich echt stutzig macht: ICH komme keine 3 - 6 Stunden am Tag aus ohne etwas zu mir zu nehmen!!! Sei es ein kleiner Snack oder sonstwas, und trinken tu ich wann immer ich bei einem Glas vorbeigehe... Zu mir haben sie im Spital gesagt wenn die Kleinen den Durst nicht an der Brust stillen geht die Milch zurück. Und einer Bekannten wurde in eineem anderen Spital aber zum Tee geraten. Ich bitte um Rat! Danke, Livia
? Liebe Livia, Ein voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Die Gabe von Tee ist nicht nur überflüssig, sie kann sogar schädlich sein. Durch den Tee bekommt das Baby kalorienarme Flüssigkeit in seinen Magen, die ihm vorübergehend ein Sättigungsgefühl vorgaukelt und die Zeit, die es an der Brust verbringt reduziert. Dadurch kann es passieren, dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird, die Milchmenge abnimmt und es im schlimmsten Fall sogar zu einer Gedeihstörung kommt. Außerdem kann der Sauger der Teeflasche ebenso wie jeder andere künstliche Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Selbst bei heißen Temperaturen genügt Muttermilch vollkommen, auch um den Durst zu löschen. Außerdem lässt sich nicht mehr anhand der Windeln beurteilen, ob ein Baby genügend Muttermilch erhält, wenn das Baby zusätzlich Tee, Wasser, Saft o.ä. erhält. Die Gabe von Tee hat also keinerlei Vorteile, aber viele Nachteile und ganz abgesehen davon sollten Kräutertees immer wie ein Medikament betrachtet werden, denn sie haben nicht nur eine Wirkung, sie können auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin an, der sich ebenfalls mit dem Thema Tee beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Baby notwendig? Denise Both Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative „Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991
Mitglied inaktiv
Hallo Livia Du machst das ganz richtig : "nur" Stillen reicht vollkommen. Tee ist unnötig. Allerdings solltest Du Deine Tochter nicht mit Spielen, Singen o.ä. hinhalten. Immer die Brust anbieten. Falls nämlich ein Wachstumsschub da ist, trinken die Kleinen stündlich - und das muß auch wg. der Milchbildung so sein. Daß Kinder Tee brauchen ist (meiner Meinung nach) genauso eine alte festgefahrenen Meinung wie "die brauchen einen Schnuller". Unsere Verwandschaft hat auch immer groß geguckt, wenn ich sagte "Nein - wir stillen *voll*" *Glücksmurmel* Kerstin mit Jessica
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