Mitglied inaktiv
Hallo! Ich hab da ein Problem: meine Kleine hat ein sehr ausgeprägtes Saugbedürfnis. Sie schläft nur ein, wenn sie bei mir nuckeln darf. Allerdings merkt sie, wenn ich ihr dann die Brust "klaue" und wird wieder wach. Das geht den ganzen Tag so! Ich kann sie nur herumtragen und nuckeln lassen Bin total verzweifelt und erledigt. Auch mein grösseres Kind fühlt sich nun benachteiligt. Und der Haushalt erst recht... Darf ein Stillkind nen Nucki haben? Oder irritiert der nur?
Kristina Wrede
Liebe Kazimiera, in der Tat haben manche Stillkinder ein so intensives Saugbedürfnis, dass es schwer wird, es allein mit der Brust zu befriedigen. Bevor du aber nun zum Nucki greifst, der auch Nachteile mit sich bringen kann, hier noch ein paar Dinge, die zu ausprobieren kannst: a) Trage sie viel im Tragetuch, wenn möglich sogar ohne dass du oder sie Euren Oberkörper dabei bekleidet habt. Dieser intensive Hautkontakt führt manchmal dazu, dass das Saugbedürfnis, das auch zur Beruhigung und Regulierung dient, weniger wird. b) Je nachdem, wie alt dein Kind ist, kannst du es auch mit Pucken/Bündeln probieren. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind, sich sicher zu fühlen. c) Wenn du zum Einschlafen stillst, leg sie zu dir ins Bett oder legt euch auf den Fussboden. Sobald sie eingeschlafen ist und die Brustwarze aus dem Mund geflutscht ist, oder du sie sanft daraus geholt hast, und deine Kleine wieder nach der BW sucht, drückst du ganz sanft ihr Kinn nach oben. Bei vielen Kids wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Es kann auch helfen, beim Schlafen einen sanften Widerstand (z.B. kleines Kuscheltierchen) unters Kinn zu legen. Auf jeden Fall sollte es nichts sein, dass ihre Atemwege bedecken könnte! d) Eltern sollten sich der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich ebenso "dosiert", wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen "Vorteil". Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, die Frage/Antwort hat mich auch brennend interessiert. Mit den vorgeschlagenen Methoden kann ich mich auch soweit anfreunden, aber was ist denn zur Beruhigung möglich, wenn keine der genannten Methoden anwendbar ist, z.B. beim Auto fahren? Was außer Schnuller ist dann noch möglich? Viele Grüße Maria
Kristina Wrede
Liebe Maria, manchmal bleibt entweder keine andere Wahl, und man gibt den Schnuller (und wenn das Kind ihn dann mag, ist's auch keinesfalls "schlimm" - doch die meisten spucken ihn ja gleich wieder aus...), oder man macht das, was uns undenkbar scheint, aber gar nicht so abwegig ist: Man "erlaubt" dem Kind, zu schreien. Immerhin ist das ja die einzige Möglichkeit, die es hat, seinen Unmut auszudrücken. Manchmal sehe ich Mütter, die krampfhaft versuchen, ihrem Kind im wahrsten Sinne des Wortes "den Mund zu stopfen", und dann frag ich mich, ob das ihr Ehemann zuhause mit ihnen auch macht: Dass sobald sie anfangen zu meckern (und wer tut das nicht zuweilen?), er ihnen z.B. eine Aprikose in den Mund schiebt. Also: Man muss ein Baby nicht zum Schweigen bringen, um eine gute Mutter zu sein. Das einzige, was wirklich zu vermeiden gilt, ist eine Paniksituation beim Kind. Wenn es aber beim Autofahren deine Stimme hört, und du beruhigend mit ihm sprichst, und dich nicht vom Weinen verunsichern oder gar erschrecken lässt, dann wird dein Kind vielleicht trotzdem weiter weinen, aber es ist nicht "schlimm" im Sinne von: einen möglichen seelischen Schaden beim Kind hinterlassend... Lieben Gruß, Kristina
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