Frage: Stillen und Hungeranzeichen

Hallo, meine Kleine ist jetzt 9 Wochen alt. Ich habe gelesen, dass Hungeranzeichen, z.B. Schmatzen auf- und zumachen des Mundes oder Faust in den Mund nehmen sind. Leider weiß ich momentan gar nicht mehr wann sie hunger hat. Ich stille sie regelmäßig und nach Bedarf. Nur ist es so, dass sie grundsätzlich wenn sie mich sieht den Mund auf und zu macht, schmatzt oder ihre Faust in den Mund nimmt. Wenn ich sie auf den Arm nehme sucht sie sehr oft. Wenn ich ihr die Brust anbiete, nimmt sie sie auch. Aber ich kann doch jetzt nicht den ganzen Tag mit nur kleinen Pausen in denen sie dann an der Brust einschläft stillen. Dann komme ich zu nichts mehr. Will sie aber auch nicht, dass sie hunger hat. Könnt Ihr mir hier weiter helfen? Danke und LG

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 14:14



Antwort auf: Stillen und Hungeranzeichen

Liebe Sunny5555, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist im Alter deines Babys zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Stillen nach Bedarf ist die optimale Art ein Baby zu ernähren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein Baby die Nahrung, die es braucht genau dann bekommt, wenn es sie braucht. Das ist eine gute Basis für eine optimale Entwicklung des Kindes. Ich werde dir jetzt einmal die Hungerzeichen eines Babys aufzählen: o saugende Bewegungen o Sauggeräusche o Lecken an den Lippen o die Zunge herausstrecken o Schnelle Bewegungen der Augen o Hin und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) o Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Versuche dein Kind anzulegen BEVOR es vor Hunger schreit. Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen und wenn ein Baby erst einmal weint, dann ist es bereits aufgeregt und manchmal schon erschöpft und das Trinken an der Brust geht viel schlechter. Denke immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich wünsche dir bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 30.08.2010



Antwort auf: Stillen und Hungeranzeichen

Danke für Deine Antwort. Sie trinkt aber zwischendurch auch schonmal 20 oder 30 Minuten und gibt dann z.B 10 Minuten danach wieder Hungerzeichen. Auch lässt sie die Brust eigentlich nie los nur wenn sie einschläft.

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 16:51



Antwort auf: Stillen und Hungeranzeichen

Liebe Sunny5555, ja, das ist genau das beschriebene Clusterfeeding und ich vermute, dass dein Kind mitten in einem Wachstumsschub steckt. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, umso mehr Milch wird gebildet. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 30.08.2010



Antwort auf: Stillen und Hungeranzeichen

Ja ich vermute auch, dass sie in einem Wachstumsschub ist, da ich teilweise momentan alle 30 Minuten anlegen muss. Sie schreit auch etwas mehr. Aber ansonsten macht sie es nicht wirklich anders nur dann eben nicht nach ganz so kurzer Zeit. Ich bekomme nur bei anderen mit, dass die Babys wenn sie satt sind die Brust automatisch los lassen. Das macht sie eigentlich nicht. Eben nur wenn sie einschläft. Da muss ich dann aber keine Sorge haben, dass sie hunger hat oder? Manchmal glaube ich auch sie nutzt mich als Schnuller :-) obwohl sie einen hat. Sie trinkt und nuckelt dann abwechselnd. Aber los lassen würde ihr nicht einfallen ;-)

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 21:23



Antwort auf: Stillen und Hungeranzeichen

Liebe Sunny5555, ob dein Kind ausreichend gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 30.08.2010



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