Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und flexibel sein

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und flexibel sein

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe eine Frage, die mir sehr am Herzen liegt. Ich stille meine Tochter seit ihrer Geburt voll und möchte aber, wenn auch nur selten, mal flexibel sein und länger als drei oder vier Stunden aus dem Haus sein. Ist es möglich, dass der Papa bspw. die abgepumpte Muttermilch füttert statt dass ich stille OHNE dass damit ein vorzeitiges Abstillen gefördert wird oder zutage tritt? Denn das Stillen möchte ich nicht gefährden. Gibt es da eine Möglichkeit? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, viele Grüße YvonneL und Hanna (2 1/2 Wochen)


Biggi Welter

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Liebe Yvonne, gerade zu Beginn sollten alle künstlichen Sauger (Flaschensauger und Beruhigungssauger) möglichst vermieden werden. Das Saugen an der Brust und das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich ganz erheblich voneinander und viele Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht zurecht und reagieren mit einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung ist ein ernsthaftes Stillproblem und es kann sehr viel Mühe und Arbeit von allen Beteiligten erfordern, um das Kind wieder an die Brust zurück zu bekommen. Ein Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann. Sie können die abgepumpte Muttermilch aber auch anders füttern. Löffeln ist sicher relativ aufwändig und dauert relativ lange, doch die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht zeitaufwändiger als das Füttern mit der Flasche. Zu Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. LLLiebe Grüße Biggi


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