Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe seit Samstag Durchfall und war heute bei meinem Hausarzt. Dort fragte ich, ob ich ein stillfreundliches Medikament verschrieben bekommen könnte. Er riet mir aber davon ab zu Stillen, wenn ich ein Medikament möchte. Eigentlich hörte es sich für mich so an, als ob er mir das Stillen Ausreden wollte. Er meinte auch, dass es mal langsam an der Zeit wäre mit Beikost, sonst würde er das Löffeln nie lernen (er ist jetzt 7 Monate). Außerdem sollte ich auch aufpassen, dass ich so das "arme Kind" nicht anstecke. Hm, was meinst du? Weißt du noch etwas was ich dagegen machen kann, außer die Durchfalldiät? Soll ich während meiner Erkrankung jetzt aufhören zu Stillen und ihm Säuglingsnahrung geben? Muss ich die Milch dann abpumpen und wegschütten? Wie erkenne ich, dass der Kleine sich auch angesteckt hat? Er hat schon immer einen sehr unregelmäßigen Stuhlgang gehabt. Manchmal auch 6 mal am Tag. Am Allgemeinzustand ist es momentan schwierig zu sehen, da er eine obstruktive Bronchitis hat und es im deshalb auch nicht so gut geht. Er hatte bis jetzt 2 mal Stuhlgang. Ich bin jetzt ziemlich veunsichert, ich hoffe du kannst mich beruhigen. Morgen habe ich eh einen Termin beim KiA wegen seiner Bronchitis. Danke für deine Antwort Silvi
? Liebe Silvi, es gibt nur einige wenige Erkrankungen, die ein Abstillen oder eine Stillpause verlangen und Erkrankungen wie Darmgrippe oder Erkältungen gehören da ganz sicher nicht dazu. Im Gegenteil: bei fast allen Krankheiten war das Kind den Erregern schon ausgesetzt ehe die Mutter überhaupt bemerkt, dass sie krank ist/wird. Wird dann abgestillt ist erstens die Ansteckung ohnehin meist schon erfolgt, die Ansteckung ist auch nur bei ganz wenigen Krankheiten durch die Muttermilch möglich, so dass Abstillen keinen Sinn in dieser Hinsicht hat und außerdem werden durch das Abstillen dem Kind die Antikörper, die es über die Muttermilch bekommt, und die es vor einer Ansteckung schützen oder den Verlauf der Krankheit abmildern, vorenthalten. Die Ansteckungsgefahr lässt sich bei Infekten wie Schnupfen, Husten, Darmgrippe usw. durch eine gute Hygiene (häufiges Händewaschen) bereits deutlich verringern. Achte darauf, dass Du viel Ruhe bekommst, dich so weit wie irgendmöglich schonst und genügend Flüssigkeit zu dir nimmst. In Absprache mit dem Arzt kann die Verwendung einer Elektrolytlösung sinnvoll sein. Falls eine stillende Frau Medikamente benötigt gibt es fast immer eine stillverträgliche Möglichkeit, manchmal muss die Ärzte halt ein bisschen suchen oder nachlesen (aber nicht in der Roten Liste, sondern in der Fachliteratur) oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30308111) nach. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für ÄrztInnen zu Medikamentenfragen usw. in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Unter Durchfall beim gestillten Kind versteht man mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Sollte ein gestilltes Baby tatsächlich Durchfall haben, dann ist es das Beste, wenn es ausschließlich gestillt wird. Zusätzliches Wasser ist nicht anzuraten, allenfalls in besonders schlimmen Fällen auf ärztliche Anordnung eine Elektrolytlösung zusätzlich zur Muttermilch. Auch ist ein krankes Kind wohl kaum in der Verfassung, dass es nun etwas Neues ausprobieren will, so dass die ersten Beikostversuche wohl besser verschoben werden, bis es dem Kind wieder gut geht. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi
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