Finchen13
Hallo, ich habe folgende Frage bzw. Problem. Mein Sohn ist momentan 12 Tage alt. Er hat direkt am zweiten Tag im Krankenhaus nach dem Stillen noch ergänzende Nahrung mit dem Finger Feeder bekommen, da er nicht genug Milch bekommen hat. Anlegen konnte ich ihn nach dem Stillen nicht mehr, da er sehr laut geschrieen und sich gegen die Brust gewehr hat wenn nicht schnell genug Milch gekommen ist. Mittlerweile sind wir zu Hause und es ist oft das gleiche Problem. Manchmal ist er nach dem Stillen (ca. 20 Min. pro Seite) satt und zufrieden, manchmal hat er danach noch Hunger. Seiten- und/oder Positionswechsel funktionieren nicht, da er schreit und anfängt sich mit Händen und Füßen gg. die Brust zu wehren. So oft wie möglich anlegen bringt auch nichts, da er immer 3,5 - 4 Stunden schläft. Also gebe ich ihm, wenn er nach dem Stillen noch unruhig ist und schreit und weint noch Aptimel mit dem Finger Feeder (20-60 ml) und dann ist er satt und zufrieden. Haben Sie eine Idee was ich machen kann um ihn von dem Finger Feeder wegbekommen zu können? Vielen Dank und viele Grüße Finchen
Liebe Finchen, es kann sein, dass Ihr Baby durch die Saughütchen saugverwirrt ist und sich deshalb so irritiert an der Brust verhält. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger oder Saughütchen) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller, Stillhütchen und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Erhöhen Sie in den nächsten Tagen im Gegenteil die Stillfrequenz deutlich. Versuchen Sie in den nächsten Tagen Ihr Baby häufig anzulegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, reduzieren Sie zumindest vorübergehend den Einsatz des Schnullers. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Babys, ohne dass er dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Bitte keinen Tee oder Wasser oder Saft geben. Diese Flüssigkeiten braucht ein gestilltes Kind nicht und sie können zu massiven Gedeihstörungen und (falls sie mit der Flasche gegeben werden) zu Saugverwirrung führen. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Achten Sie auf eine korrekt Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Wenn Sie beim Stillen Schmerzen haben, saugt Ihr Baby höchstwahrscheinlich nicht richtig. Ein richtig angelegtes Kind, das korrekt saugt, darf beim Stillen keine Schmerzen verursachen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Nochmals: Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
Finchen13
Ich habe übrigens vergessen zu sagen dass ich mit Hütchen stille, da ich anfangs sehr starke Schmerzen und entzündete Brustwarzen hatte. Mittlerweile kann er ohne Hütchen aber nicht mehr trinken. Evtl. weil ich so große Brustwarzen und er so einen kleinen Mund hat?
Finchen13
Ich habe übrigens vergessen zu sagen dass ich mit Hütchen stille, da ich anfangs sehr starke Schmerzen und entzündete Brustwarzen hatte. Mittlerweile kann er ohne Hütchen aber nicht mehr trinken. Evtl. weil ich so große Brustwarzen und er so einen kleinen Mund hat?
Finchen13
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich weiss nicht, wie ich ihn öfter anlegen soll, da er ja idR 3,5-4 Stunden schläft. Soll ich ihn extra zum Anlegen wecken? Oder wäre es auch eine Möglichkeit dass ich alle zwei Stunden abpumpe um die Milchbildung anzukurbeln? Viele Grüße
Liebe Finchen, Sie können auch zunächst zusätzlich abpumpen, bis Ihnen eine Kollegin vor Ort weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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