Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen umgestellt

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen umgestellt

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe eine Frage, mein Sohn ist nun 2 Wochen alt und es klappt eigentlich alles sehr gut! Ich hab wie schon bei meiner Tochter viel Milch und hatte immer schmerzen in der Brust da sie so voll war. Ich habe ihn bis gestern immer an beiden Brüsten angelegt, damit es nicht mehr so spannt! Aber ich dachte mir dann gestern, dass es wohl besser ist ich lasse ihn nur noch an einer Brust trinken. Seit dem ich das mache ich es für mich tatsächlich super, meine Brust schmerz überhaupt nicht mehr! Aber nun ist es so, dass mein Sohn heute abend jede Stunde an die Brust wollte, nun mache ich mir sehr große Sorgen, dass meine Milch zurück geht, da ich nur noch eine Brust anbiete(er trinkt dann die gesamte zeit an einer brust, die vorher durch 2 geteilt war) Oder dass er nicht mehr satt wird! Kann das sein?? Danke schonmal im Vorraus Summa


Biggi Welter

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Liebe Summa, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht "aufdrängen". Gedeiht Ihr Baby denn gut? Hat es schon sein Geburtsgewicht wieder erreicht? Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt "Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift "es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihr kleiner Sohn nicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Es gibt auch homöopathische Mittel und naturheilkundliche Mittel, die zur Regulation der Milchmenge eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Haben Sie ein wenig Geduld, die Milchmenge wird sich auf den Bedarf Ihres Kindes einpendeln und auch die "Einseitigkeit" wird sich wieder egalisieren. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen Dank für ihre schnelle Antwort! Ich habe meinen SOhn nun heute gewogen, er wiegt ca.4800g und bei der Geburt hatte er 3810g er ist am 4.7.07 geboren! ich habe keine Babywaage darum weiss ich es nicht ganz genau! Ist das nun gut? grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ja ganz super Gewichtszunahme :-)))) Warum sollte es schlecht sein? Ein gestilltes Baby darf soviel zunehmen!!! LG Susanne


Mitglied inaktiv

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Hallo, also kann es nicht sein, dass mir einfach die milch wegbleibt nur weil ich jetzt immer nur eine Brust anbiete??? ich finde stillen so sehr wichtig und wäre total traurig wenn das passieren würde!!! Dann würde ich eine schmerzende Brust akzeptieren und wieder beide anbieten!!


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