Theresa91
Liebe Kristina, liebe Biggi, vor kurzem hatte ich mich schon einmal an Euch gewandt wegen wunder Brustwarzen mit Blutbläschen und Vasospasmus und Schmerzen in der gesamten Brust. Ich bekam das ganze dann mit Multi Mam Kompressen, Rotlicht, Schwarzteeauflagen und im Vierfüßlerstand stillen wieder ganz gut in den Griff, bis meine Tochter (mittlerweile 8 Monate) jetzt gleichzeitig mit Zahnungsbeschwerden und dem Wachstumsschub zu kämpfen scheint und wir jetzt seit gut 2 Wochen wirklich grausam anstrengende Nächte (und teilweise auch Tage) haben. Sie wird nachts (entweder von Blähungen oder allgemeiner Unruhe) häufig wach und fängt dann sofort zu schreien an, oft richtig zornig und aggressiv (wie ich sie bisher eigentlich noch nie erlebt habe), und beruhigt sich nur und ausschließlich (ich habe schon so viel ausprobiert) an der Brust, wo sie dann aber nur nuckeln will, am liebsten die ganze Nacht. Seit 2 Tagen trinkt sie tagsüber kaum noch effektiv an der Brust (wegen Schwierigkeiten beim Beikoststart aufgrund ihres pathologischen Refluxes isst sie bisher seit ca. 1 Woche nur mittags wenige Löffel Pastinakenbrei, damals hatte ich euch auch schon geschrieben). Die einzigen ruhigen Stillmahlzeiten sind die nach ihren 2 Schläfchen am Tag. Ansonsten zeigt sie mir zwar schon, dass sie richtig hungrig/durstig ist, aber nach wenigen schlucken macht sie nur noch Quatsch an der Brust, macht dieses Lippengeräusch (wie wenn Pferde schnauben) mit meiner Brustwarze im Mund, woraufhin ich sie ihr wegnehme, weil das auch weh tut, und befummelt meinen Pulli oder greift nach ihren Zehen, etc. Da sie ja sonst noch nicht viel isst, holt sie sich ihre kcal natürlich erst recht in der Nacht und seit heute habe ich auch wieder schmerzende Brüste und wunde Brustwarzen mit Blutbläschen auf einer Seite. Was kann ich denn noch tun, außer eine ruhige Stillatmosphäre schaffen? (Werde heute auch mal versuchen im abgedunkelten Raum zu stillen) Vielen Dank für Eure Hilfe und viele herzliche Grüße, Theresa
Liebe Theresa, es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Es könnte auch sein, dass Dein Baby wirklich Zahnungsschmerzen hat und deshalb so streikt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch tagsüber mehr trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! LLLiebe Grüße Biggi
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