Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen oder nicht?

Frage: Stillen oder nicht?

Misslou1985

Beitrag melden

Hallo meine Tochter wird nächste Woche per Kaiserschnitt geholt. Bin mir immernoch total unsicher ob oder ob ich nicht stillen soll. Zum einen da ich eine Bv habe und eh schlechte Erfahrungen. Und da ich einen 4 jährigen und eine 7 jährige Tochter habe glaub ich auch das es sehr stressig wird alle 2 Stunden zu stillen. Was den milchfluss ja behindert oder? Können Sie mir ein Rat geben!? LG


Beitrag melden

LIebe Misslou1985, Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu Stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Eine schlechte Erfahrung muss sich nicht wiederholen. Ich weiß allerdings nicht, ob deine vorherigen schlechten Erfahrungen mit der BV zusammenhängen oder nicht, und kann das von hier aus auch nicht wirklich beurteilen. Doch in der Regel ist das Stillen nach einer Brustvergrößerung möglich - ein evtl. Milchstau kann behandelt werden, entweder mit sanftem (!!!) Ausstreichen oder Medikamenten. Mal ganz abgesehen davon, dass du dir viel Arbeit ersparst, die dir dann mehr Zeit für die Großen lassen würde. Das Baby kann fast alles mitmachen, wenn du es in ein Tragetuch oder eine GUTE Tragehilfe packst... Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Es könnte hilfreich sein, wenn du dir noch vor der Geburt eine kompetente Frau zur Seite holst. Vielleicht kannst du am Wochenende mal telefonischen Kontakt zu einer Stillberaterin in deiner Nähe aufnehmen und deine Sorgen und Fragen mit ihr besprechen? Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.