Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen nach Verlangen ????

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen nach Verlangen ????

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich stille meine Tochter Larissa, 3 Mon. voll und alles klappt bestens. Nur mache ich mir Sorgen, dass ich die Kleine vielleicht "überfüttere", denn wann immer sie will, darf sie saugen - auch zur Beruhigung, denn einen Schnuller mag sie nicht haben. Sie sieht ziemlich "dick" aus - also mit Doppelkinn und Speckbeinchen - und ich habe Angst, dass sie so wird wie ich - nämlich übergewichtig..... Was sagst Du dazu - sollte ich vielleicht das "Beruhigungs-saugen" (z.B. zum Einschlafen) sein lassen ??? Vielen Dank für Deine Antwort im Voraus ! Annette mit Larissa


Biggi Welter

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? Liebe Annette, keine Angst, nur mit Muttermilch wird kein Baby überfüttert. Bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Es ist auch sinnvoll, vor allem in der ersten Zeit der Beikosteinführung, das Kind in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, weil in der Muttermilch Stoffe enthalten sind, die das Verwerten der Beikost verbessern. Ein Kind kann während der gesamten Stillzeit - gleich wie alt es ist und wie viel oder wenig Beikost es isst - nach Bedarf gestillt werden. Mindestabstände zwischen den Stillzeiten, die eingehalten werden müssten, gibt es nicht. Ich hänge dir noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC


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Hallo!! Also ich kann dich beruhigen meine Tochter wird auch 3Mon.alt und ich stille auch voll. Diese Angst hatte ich auch aber man kann beim Stillen kein Baby überfüttern. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen ob du jedesmal dein Baby an die Brust legst obwohl es keinen Hunger hat. Du selber kommst sobst zu gar nix mehr weil du andauernd am anlegen bist. Meine Tochter will auch absolut kein Schnuller und es klappt auch so ohne das ich sie andauernd anlege.Eine Bekannte von mir macht das genau so wie du ( Baby ist 5 Mon. alt) die hat fast keine Zeit mehr für sich. Ich will dir keinesfalls einen Vorwurf machen schliesslich kannst du ja machen was du willst. Das ist einfach nur meinung.


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hallo, anette, ich weiss es nicht genau, ob du sie ueberfuetterst. aber mein kleiner wird auch komplett nach bedarf gestillt und hat auch speckbeinchen und doppelkinn (obwohl ich vom gewicht her durchschnittlich bin). Ich glaube, dass das in dem Alter normal ist. Ansonsten kannst du ja mal eine babywaage ausleihen (apotheke) und wiegen, dann nachschauen, was die normkurve fuer das alter der kleinen so sagt. alles gute, melli


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Hallo, Ich kann Dich voll beruhigen,ich stille auch voll. mein kleiner (3M) hat auch überall Speckröllchen und Doppelkinn, er wog am 18.12 (beim KA) 5900g sein Geburtsgewicht lag bei 2880g. Ich selber bin mehr dünn. Aber meine Hebamme sagte immer, lieber etwas mehr drauf, falls die kleinen mal krank werden als zuwenig, weg geht der Speck allemal, wenn sie anfangen zu krappeln. Aber mal was anderes wie machst du das am Hals die Speckfalten sauber machen, da lässt mich meiner nämlich nicht so gerne ran ist immer eine Qual. Elke


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o.T.


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