Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Heindel. Ich habe eine Frage bezüglich des Mittagessens meines Sohnes. Er kommt in zwei Wochen in seinen 6. LM. Z.Zt. gebe ich ihm Karotte mit Mais und Karotte/Kartoffel/Huhn oder K/K/Rind. Sowohl Fleisch - als auch Gemüsebrei ißt er fast 190 g auf. Ich stille ihn hinterher auch noch: nach dem Fleischbrei nuckelt er nur noch ein bißchen Milch an und schläft dann ein. Wenn ich ihm nach dem Fleischbrei anlege - was ich dann so Ende 6. Monat - beenden möchte - produziere ich bei ihm einen Nährstoffüberschuß, vielleicht Eiweiß o.ä.? Oder kann ich ihm in Ruhe weiter Milch geben, d.h. holt er sich von alleine, was er braucht? Vielen Dank.
Kristina Wrede
Liebe petit, in der Tat holt er sich, was er braucht. Eine Mutter muss nicht fürchten, ihr Kind mit Nährstoffen zu "überschwemmen", wenn sie ihm nach dem Essen die Möglichkeit gibt, noch zu stillen. Ist das Mittagessen die einzige Beikost, die dein Baby bis jetzt bekommt? Er ist ja schon relativ viel verschiedenes, und es tut ihm auf jeden Fall gut, wenn du ihn noch eine Weile lang weiter stillst. Dazu ist der nachfolgende Auszug vielleicht ganz interessant: UNICEF, WHO, UNESCO, UNFPA, UNDP, UNAIDS, WFP und der Weltbank haben im Frühjahr die neueste Ausgabe der "Facts for Life" herausgebracht, in denen im Abschnitt "Stillen" unter Punkt 7 steht: "Ab dem Alter von sechs Monaten brauchen Babys zusätzliche Nahrung, aber es sollte während des zweiten Lebenjahres des Kindes und darüberhinaus weitergestillt werden Die allgemeinen Leitlinien für die Beikost lauten: o ab sechs bis zwölf Monate: Stillen Sie häufig und geben Sie drei bis fünf Mal täglich andere Nahrung o von 12 bis 24 Monaten: Stillen Sie häufig und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch o ab 24 Monaten: Führen Sie die Stillbeziehung weiter, wenn Mutter und Kind dies möchten und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch. Wenn Babys anfangen zu krabbeln, laufen, spielen und anderes Nahrung als Muttermilch zu essen und trinken beginnen, werden sie häufig krank. Ein krankes Kind braucht viel Muttermilch. Muttermilch ist eine nahrhafte und leicht verdauliche Nahrung, wenn ein Kind den Appetit auf andere Nahrung verliert. Stillen kann ein aufgeregtes Kind beruhigen und trösten." Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Ich hoffe, diese Auskünfte sind hilfreich. Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
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Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Vor allem die Milchmahlzeitenhäufigkeit in den LM sind sehr interessant. Der Mittagsbrei ist bis jetzt die einzige Mahlzeit, die er bekommt - ansonsten stille ich ihn noch. Fange in zwei Wochen auch mit Abendbrei an, aber wollte auch da noch weiter stillen, so das das Abstillen ganz gemächlich vor sich geht und er sich besser dran gewöhnt. Bis jetzt klappt es sehr gut: er ist ein super Esser und ist auch schon mal beim Mittagsbrei eingeschlafen. Aber an der Brust ist wohl schöner. lg und einen schönen Abend noch
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