brezinella
Liebe Biggi, liebe Kristina, ich habe hier bislang nur mitgelesen, da in meiner großen Familie leider niemand stillt und ich Anfang September unseren ersten Sohn geboren habe, welchen ich seitdem voll stille! Mein Sohn (fast 13 Wochen alt) wird von mir angelegt, wann immer mein Mann oder ich Ihn nicht binnen weniger Minuten durch tragen, Schhhhh-sagen, streicheln oder den geliebten Schnuller beruhigen können! Auch wenn das letzte Stillen mal erst 20 Minuten her ist! Ist das zuviel? Tag und Nacht darf Er also sehr oft bei mir trinken, was Er dann auch immer gut tut. Mein Sohn ist seit der Geburt extrem wach und aktiv, so trinkt Er auch - nachts und selten am Tag auch mal erst für längere Zeit nur eine Seite, da ich zwischen den Seiten auch nicht immer wickle natürlich. Mir wird immer wieder von Aussen gesagt, dass ich Ihn überfüttere und meine Stillabstände (die ich nicht festhalte) ja viel zu kurz sind, dass unser Sohn so nie durchschlafen lernen wird usw.. Außerdem war ich und bin ich auch laut meiner Hebamme somit immer Schuld an seinen oftmals extremen Bauchschmerzen u. Krämpfen gewesen! Wollte dazu einfach mal Sie als Experten fragen, was Ihre Meinung dazu ist, bzw. gleich zu meiner zweiten Frage hierzu - was sind denn aktuell die "Hunger - Signale" meines Babies? Beim 1. Kind fühle ich mich hier oft etwas unsicher und da Er ja immer trinkt, denke ich mir muss Er ja auch noch Hunger haben. Denn das Saugen an seinen Händchen hat Er seit knapp 2 Wochen für sich entdeckt und ansonsten kommt es ja wegen meiner Art des Stillens momentan nicht dazu, dass Er vor Hunger schreit! Überhaupt schreit Er nur bei Bauchweh. Hier auch manchmal zwischen den Brustseiten. Beim Hochnehmen! Kann ich dagegen und gegen sein neuerliches herumzappeln mit dem freien Arm beim Stillen etwas machen, damit Er sich ruhiger fühlen kann? Die letzten Fragen habe ich zum Thema Schlaf! Er schläft am Tag (da kann man die Uhr nach stellen) immer nur mal 30 - 45 Minuten. Nur an ganz seltenen Tagen und das auch dann nur, weil Er davor nicht schlafen konnte (wegen Bauchweh) - mal bis zu 3h. Das kam aber bislang vielleicht 3x vor... Nachts hatten wir anfangs immer so 4h und mittlerweile ist es aber seit Wochen nur noch 1,5 Stunden meistens. Woran kann das liegen und kann ich / soll ich meinem Sohn helfen, wieder länger bis zum nächsten Stillen zu schlafen? Er weint nie in der Nacht, schläft neben uns im Beistellbett. Ich erwache von seinem Drücken u. sich stöhnend winden um zu Pupsen oder zu verdauen, anfangs stundenlang.. Dann lege ich Ihn an - bin mir aber meistens unsicher ob Er überhaupt schon wach ist, da Er zwar laut ist und die Beinchen anzieht - jedoch die Augen noch zu oder nur kurz geöffnet sind. Mein Sohn kam übrigens 4 Tage nach ET spontan zur Welt, bekam aufgrund einer Neugeboreneninfektion dann leider eine Meningitis und lag Wochen auf Intensiv. Dort bekam Er eine breite Antibiotika - Behandlung und wir denken, dass Er auch darum immer noch so Bauchweh hat... Anfangs ließ Er sich auch nie weglegen, aber das klappt nun super! Er lacht und brabbelt auch schon sehr viel! Letzte meiner vielen Fragen ist, ich versuche es schon, dass Er auch mal ohne Brust einschläft, löse ihn dann immer wieder sanft von der Brust - nur meistens klappt das richtige weite schlafen dann nur mit Schnuller :(! Er kann aber auch im KiWa mit Schnuller einschlafen, im MaxiCose und ich schaffe es auch ab und zu in seinem Schlafanzug ihn mit Schnuller im Mund (selten ohne) in den Schlaf zu tragen. Haben Sie hier Tips die ich probieren kann oder ist eine Brust-Schnuller- / Saugentwöhnung zum Schlafen noch nicht nötig/möglich? Ich liebe unseren Sohn so sehr und hoffe ihm nicht mit dem häufigen Anlegen zu schaden. Ich würde alles dafür tun um Ihm die beste Mutter zu sein! Danke für Ihre Hilfe im Voraus.
Kristina Wrede
Liebe Brezinella, mit 13 Wochen darfst du dein Baby IMMER anlegen, sobald er unruhig wird. Er muss nicht erst noch ein paar Minuten hingehalten werden! In der Regel finden Säuglinge, die SOFORT angelegt werden viel schneller einen besseren Rhythmus, was vielleicht damit zusammenhängt dass sie instinktiv wissen, sie bekommen was sie brauchen. "Hingehaltene" Kinder können sich da nicht so sicher sein und fordern mehr, als sie vielleicht wirklich brauchen... Bitte lass dich nicht verunsichern, und nicht von still-unwissenden Menschen falsch beraten. Schließe dich einer Stillgruppe an, wenn es eine in eurer Umgebung gibt. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Hier nun einen Überblick über die Hungerzeichen eines Babys: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Einschlafen lernen wird es noch früh genug. Jetzt ist es noch viel zu früh, um von deinem Sohn zu erwarten, dass er ohne Brust, ohne Saugen und ohne deine körperliche Nähe in den Schlaf findet. Darum machst du es total richtig, dass du ihn in deiner Nähe liegen lässt und sofort stillst, wenn er unruhig wird. Muttermilch enthält nämlich beruhigende Hormone, und das Saugen hilft dem Popo, Pupse los zu werden :-) Ich könnte mir vorstellen, dass es deine, Kleinen gut tut, wenn du ihn viel trägst, und vielleicht kannst du ihm auch mit dem "Bündeln" oder "Pucken" zu etwas mehr Ruhe verhelfen. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Wie man puckt bzw. bündelt zeigt dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=bwRb3S5hzFw Lieben Gruß, Kristina
brezinella
Tausend Dank. Die letzten 2 Nächte kam unser Schatz jede halbe Stunde bis 3. Haben Ihn dann auch wieder zu uns ins Bett genommen. Ist das der 12-Wochen-Schub? Ich nehme momentan trotz meistens 3000 Kalorien am Tag ab und meine Brüste werden auch nicht mehr richtig prall und voll :( - hat unser Kind vielleicht Bauchweh, weil meine Milch 'schlecht' ist und zu wenig ist? Heute konnte Er den Schlaf wenigstens etwas nachholen und hat nach einer KiWa-Runde fast 3h geschlafen, sonst sind es am Tag ja immer mal wieder die bereits beschrieben 30-45 Minuten. Danke Ihnen herzlichst! Wegen dem Einschlafen an der Brust. Muss ich da irgendwann zu einem bestimmten Zeitpunkt dann etwas machen um ihn sanft zu unterstützen in den Schlaf zu finden?
Liebe Brezinella, eine weiche Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Ein zwölf Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Fähigkeit längere Zeit am Stück schlafen oder auch alleine einschlafen zu können, hängt von der Reife des Kindes ab. Einige Kinder sind dazu früher in der Lage, andere später (genau wie beim Krabbeln, Laufen, Sprechen usw. auch). Für Euch hat es doch gut funktioniert bisher, warum also etwas ändern? Deinem Kind tut es unendlich gut, dass du auf seine Bedürfnisse eingehst und sie ernst nimmst. Die Nähe, die du ihm dabei schenkst, wird dazu beitragen, dass sie ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Lass dich nicht von anderen verunsichern, wenn du selbst genau spürst, was für Euch das richtige ist! Leider gibt es viele Menschen, die versuchen uns immer wieder reinzureden und Angst zu machen, dass wir unsere Kinder verziehen, verwöhnen, verderben. Doch ich sag dir was: Ich habe La Leche Liga Familien gesehen, die sich eben NICHT davor gefürchtet haben, und die ihre Kinder mit liebevoller Aufmerksamkeit (und später dann auch mit liebevollen Grenzen) erzogen haben, und diese Kinder haben mich zutiefst beeindruckt! Es sind selbstbewusste, gesunde und starke Persönlichkeiten geworden. Ein Kind, das man schon von klein auf als "Gefahr" betrachtet, dessen Bedürfnisse man lieber nicht zu schnell befriedigt damit es nicht zum Tyrannen wird, laufen viel eher Gefahr, später dann mal einen Therapeuten zu benötigen um sich klar zu werden, warum das Selbstwertgefühl so schwach ist. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, doch Bindungspsychologen bestätigen das immer wieder... Und natürlich MUSS "Mama" nicht gleich "Brust" oder „Tragen“ sein, doch es ist das natürlichste, eben das, was die Natur für dein Kind in diesem Alter vorgesehen hat, und alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Ersatzbefriedigung. Die nur mit viel Aufwand ein guter Ersatz sein kann… Und NEIN, das Kind kann nicht „verwöhnt" werden, wenn es viel Nähe und Zuwendung bekommt. Eine Kollegin von mir hat dazu einen schönen Text geschrieben, aus dem ich jetzt einen Abschnitt zitiere: „Das Kind wird verwöhnt und verzogen. "Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt" "Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm" "So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit der herumziehst". So und ähnlich lauten viele Aussagen wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird. Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung, die es erhält verwöhnt und verzogen wird? Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst, sein Kind nicht richtig zu erziehen: "Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen. Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut, fühlt sich sehr glücklich. Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird. Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen. Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, lässt seine Mutter denken: "Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!" Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen? Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt? Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren: "In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten. Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen: Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein. Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mussten niemals schreien. Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen. Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten. Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen. Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war. Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer. Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden. Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete: Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren. Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen. Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen musste. Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen. Es muss seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen. Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme. Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte. Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte. Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muss, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." (Aus: Denise Both: „Tragen") Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Aber das ist es gar nicht! Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Du machst nichts falsch! Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von „stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi
brezinella
Liebe Biggi, liebe Kristina - Ihr habt mich beide nun so rasch und so einfühlsam in meinem Umgang mit unserem Sohn bestärkt und mir so viele, ganz tolle Informationen gegeben. Ihr habt mir Ängste genommen die mir vor allem gemacht wurden und jetzt glaube/vertraue ich einfach darauf, dass es absolut richtig und ja auch wunderschön ist, sein Kind in den Schlaf zu stillen, ohne ablösen etc. und dass es trotzdem -oder gerade desshalb?- eines Tages, wenn es soweit ist, alleine und ohne Unbehagen einschlafen können wird Danke von Herzen.
:-))) Wir danken DIR für diese wunderbare Rückmeldung! Schönes Wochenende Biggi
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