Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter! Ich habe ein Problem bei dem ich aber nicht sicher bin ob ich damit bei ihnen an der richtigen Adresse bin, ich versuche es jedoch trotzdem mal. Meine kleine Tochter ist nun 18 Monate alt und ich stille sie Nachts immer noch, und das sogar relativ häufig. (3-4 mal pro Nacht) Eigendlich hatte ich vor sie zu stillen bis sie von alleine nicht mehr möchte, jetzt wird es aber für mich mehr und mehr zum Problem weil sie halt so häufig kommt Nachts und weil ich merke das ich einfach nicht mehr will. Es ist dann für mich wie als ob ich gezwungen werde und fühle mich so unwohl dabei. Aber ich kann auch versuchen was ich will, wenn ich ihr die Brust nicht gebe schreit sie das ganze Haus zusammen und lässt sich nicht beruhigen. Sie reißt dann an meinem Schlafanzug herum und will nur trinken. Und bevor sie dann noch meinen Sohn aufweckt (er ist 4) gebe ich ihr dann doch was sie will. Ich habe auch Nachts nicht die Kraft mich dauernd dagegen zu wehren, wenn sie nicht regelmäßig trinkt kommt sie nachher alle halbe Stunde und will trinken. Mit einem Fläschchen mit Wasser habe ich es auch schon probiert, aber das verweigert sie bis auf ganz wenige Male. Was kann ich denn nur tun? Ich möchte ihr auch nicht etwas so wichtiges einfach wegnehmen, aber haben sie nicht ein paar Tips wie ich sie sanft entwöhnen könnte? Vielen Dank schonmal Isabell
? Liebe Isabell, viele Frauen erleben zwischendurch eine Phase der Stillmüdigkeit. Sie wünschen sich wieder mehr Freiraum für sich und auch wieder mehr Verfügungsrecht über Ihren Körper. Dieses Gefühl kennt vermutlich jede Frau, die längere Zeit stillt. Doch das ist letztlich nicht wirklich etwas, was sich durch Abstillen erreichen ließe, denn es ist nicht wirklich so, dass das Stillen die Frau "anbindet" und müde macht, sondern es ist die Mutterschaft. Wir alle haben irgendwann oder immer wieder einmal Sehnsucht nach dem Leben v.K. (= vor dem Kind) als "Mama noch eine Frau war". Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht. Selbst wenn eine Mutter ihr Kind vorübergehend in die Betreuung durch Vater, Großmutter oder Babysitter gibt, bleibt sie die Mutter und wird das Kind nicht aus ihren Gedanken streichen können oder die Verantwortung dafür abgeben können. Abstillen gibt keiner Frau das Leben vor dem Kind wirklich zurück. Sie müssen sich bewusst sein, dass sich durch das Abstillen ihr Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Sie diese Vorstellung haben sollten, könnten Sie eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Ihr Kind spürt, dass Sie sich ihm entziehen wollen und das macht es unsicher, so dass es noch mehr "klammert", noch stärker Ihre Nähe und die Geborgenheit an der Brust sucht. Das Abstillen jetzt mit aller Macht "durchziehen" zu wollen, wird viel Kraft und Tränen bei allen Beteiligten fordern. Für Ihr Baby ist das Stillen viel viel mehr als nur Nahrung. Vielleicht können Sie sich noch ein wenig gedulden und erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren lassen. Ein paar Tage keinerlei Versuche mit der Flasche und einfach nur Stillen nach Bedarf und das Anbieten von Beikost auf der einen Seite und viel Erholung und Entspannung für Sie selbst auf der anderen Seite. Lassen Sie den Stress so gut es geht beiseite und unternehmen Sie etwas, was für Sie, Ihren Partner und Ihr Kind angenehm ist. Ob dies nun ein Ausflug in ein Thermalbad, ein paar gemütliche Stunden auf dem Sofa oder vielleicht auch ein gemeinsamer Ausflug von Vater und Sohn während Sie sich etwas ganz alleine für sich tun ist, können nur Sie wissen. Sobald sich dann die Situation etwas entspannt hat und wenn Sie für sich ehrlich alles Für und Wider des Abstillens abgewogen haben und sich nun sicher sind, dass Sie abstillen wollen (oder vielleicht eben doch nicht: ), überlegen Sie, wie Sie das Abstillen angehen werden. Sie haben verschiedene Möglichkeiten: Wenn Sie für sich jetzt beschlossen haben, dass für Sie der Zeitpunkt zum Abstillen gekommen ist, dann denken Sie bitte daran, dass das Stillen für Ihr Kind eine sehr große Bedeutung hat und Abstillen nicht nur bedeutet, die Muttermilch durch andere Nahrung. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, das Problem, falls es überhaupt eins ist, kenne ich. Mein Sohn ist jetzt fast 22 Monate und mir geht es genau so. Er kommt auch häufig nachts und will an die Brust. Ich habe auch schon versucht, was anderes zu geben, ohne Erfolg. Er weint dann auch und lässt sich nicht beruhigen. Sobald er gestillt wird, ist er ruhig und schläft direkt weiter. Da er auch sonst keinen Schnuller nimmt (habe ich nachts auch versucht), denke ich mal, er brauch das einfach zur Beruhigung. Auch ich find es manchmal etwas nervig. Aber ich genieße die Stillzeit einfach und hoff natürlich auch, dass er irgendwann von selbst nicht mehr will, weil ich selbst ihm das auch nicht so verwehren kann. Schönen Gruß
Mitglied inaktiv
Hallo! Wir hatten auch das Problem, dass Marie nachts mind. 5x stillen wollte. Als sie dann 10 Monate alt war, hat's mir gereicht. (Du hältst da schon ganz schön lange aus:)). Abstillen wollte ich noch nicht, bei uns hat aber folgendes funktioniert: Sie wird nachts frühestens ab 2 Uhr gestillt. Vorher wird sie anders beruhigt. Hier war allerdings ganz wichtig, dass das Beruhigen der Papa übernimmt, von mir hätte sie das anfangs auch nicht akzeptiert. Es hat wirklich nur ein paar Tage gedauert, dann wurde es wirklich besser. Mittlerweile (Marie ist 1 J. alt), schläft sie auch von 19:00 bis ca.2:00 - 3:00 durch. Vielleicht habe ich dir ja helfen können, lg, Kathi
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