Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen mit 14 Monaten, Nährstoffbedarf und Fruchtbarkeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Stillen mit 14 Monaten, Nährstoffbedarf und Fruchtbarkeit

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, vielen Dank für deine tolle Beratung hier! Ich habe zwei Fragen: Mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt und ein großer Stillfan. Erst mit 11 Monaten hat er so langsam angefangen, auch mal etwas anderes als Muttermilch zu essen, vorher hat er alles Angebotene höchstens ein bisschen im Mund hin- und hergeschoben und dann wieder ausgespuckt. Inzwischen bieten wir ihm mehrmals am Tag etwas an, aber besonders viel isst er meistens nicht, lässt sich auch sehr leicht ablenken und nach ein paar Löffelchen ist dann Schluss. Er stillt aber noch viel, auch nachts, ganz nach Bedarf. Meine erste Frage: Kann ich davon ausgehen, dass er von allein anfängt, mehr zu essen, wenn sein Nährstoffbedarf nicht mehr gedeckt wird? Er ist sehr leicht, wog mit 12 Monaten bei 72cm Länge nur 8300g. Oder sollte ich ihm lieber immer erst etwas anderes zu essen anbieten, wenn er z. B. kurz vor einer Beikost-Mahlzeit stillen möchte? Die zweite Frage betrifft meine Fruchtbarkeit. Vor ca. 6 Wochen habe ich zum ersten Mal seit der Geburt meine Tage wieder bekommen, seitdem nicht mehr. Vor der Schwangerschaft hatte ich einen relativ regelmäßigen Zyklus von etwa 29 Tagen Dauer. Schwanger bin ich laut Test auch nicht. Allerdings ging dieser ersten Mens eine Phase leicht verminderten Stillen voraus, in der ich versucht habe, meinem Sohn immer erst etwas anderes anzubieten. Inzwischen stille ich aber wieder häufiger. Ist es möglich, dass deswegen meine Periode wieder ausbleibt, nachdem ich sie schon einmal hatte? Hintergrund: Ich bin schon 36, hätte gerne noch ein weiteres Kind, möchte aber ungern meinen Sohn deswegen abstillen... Viele Grüße Heike


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Heike, so lange dein Kind zunimmt, würde ich einfach so weitermachen, aber trotzdem immer Beikost anbieten (ohne Druck). Voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. Wie die Blutung sich entwickelt, kann man nicht genaus sagen, viele Frauen berichten, dass die ersten paar Regelblutungen sehr schmerzhaft, stark und sehr unregelmäßig kamen, aber die meisten berichten, dass sich sogar Zyklusstörungen gebessert hätten. Manchmal ändert sich der Zyklus nach jeder Geburt ganz. Ich kann keine Statistik zur Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit für deine Situation bieten. Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben "kann" und nicht "muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Ich wünsche dir, dass es bald klappt :-). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Heike! Mußte direkt schmunzeln, als ich Deine Mail las... Bei uns ist es genauso! Unsere Kleine (16 Monate) ist auch ein echter Still-Fan, auch nachts (alle 2 Stunden). Sie probiert inzwischen alles Eßbare, bekommt neben Gläschen ganz normale Sachen, ißt aber nicht wirklich viel davon. War/ist immer ein "Fliegengewicht", liegt auf der Größen-Kurve (im gelben Heft) immer auf der unteren und auf der Größe-Gewicht-Kurve immer auf der Ideal-Kurve, Tendenz zur unteren. Ich werde dieses Jahr auch "schon" 33 und wir hätten auch noch gerne ein 2. Kind :-) Hatte bisher auch erst zweimal meine Tage. Du bist also nicht alleine mit Deinem "Problem". Liebe Grüße, Sandra


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo meine Tochter ist jetzt 13 Monate und will auch nur gestillt werden, probiert auch ganz selten mal und wenn sie ein bißchen gekaut hat, spuckt sie es wieder aus. Der Arzt hat einen Eisenmangel festgestellt und ihr Tropfen verschrieben, die sie aber gar nich verträgt, weil sie eben voll gestillt wird.Sie bekommt dann nachts ganz doll Bauchweh, ich stille sie auch nach Bedarf und zwischendurch biete ich immer mal wieder Fencheltee an. Gläschen will sie auf gar keinen Fall und wenn sie etwas probiert schluckt sie es ganz selten wirlich runter. Jetzt nimmt sie aber auch nicht mehr zu. Sie ist 74cm grß und wiegt 8600g. Eine Mama aus der Krabbelgruppe hat mir Schüßler Salz empfohlen, damit sie mein Eisen aus der Muttermilch besser aufnehmen kann, hat damit schon jemand Erfahrung? Liebe Grüße Katrin


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo meine Tochter ist jetzt 13 Monate und will auch nur gestillt werden, probiert auch ganz selten mal und wenn sie ein bißchen gekaut hat, spuckt sie es wieder aus. Der Arzt hat einen Eisenmangel festgestellt und ihr Tropfen verschrieben, die sie aber gar nich verträgt, weil sie eben voll gestillt wird.Sie bekommt dann nachts ganz doll Bauchweh, ich stille sie auch nach Bedarf und zwischendurch biete ich immer mal wieder Fencheltee an. Gläschen will sie auf gar keinen Fall und wenn sie etwas probiert schluckt sie es ganz selten wirlich runter. Jetzt nimmt sie aber auch nicht mehr zu. Sie ist 74cm groß und wiegt 8600g. Eine Mama aus der Krabbelgruppe hat mir Schüßler Salz empfohlen, damit sie mein Eisen aus der Muttermilch besser aufnehmen kann, hat damit schon jemand Erfahrung? Ich habe meine Mens auch noch nicht wieder, kann also da auch nicht weiterhelfen Liebe Grüße Katrin


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.