Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen mit 12 Monate chronische Unterversorgung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen mit 12 Monate chronische Unterversorgung?

Betti1310

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Hallo! Ich habe vor einiger Zeit bereits zu diesem Thema eine Frage gestellt die du mir lieb beantwortet hast und diese mir sehr weitergeholfen hat. Dazu sage ich noch einmal danke. Heute war ich mit meiner Tochter zum Impfen. Dort wurde sie auf meinen Wunsch gewogen und gemessen. Sie ist nun 1 Jahr alt und wiegt 8400 Gramm und ist 73 cm groß. Es ist nun so das sie seit 6 Wochen nicht mehr zu nimmt. Sie hatte in der Zeit eine Blasenentzündung,eine Erkältung und hat drei Zähne bekommen. Ihr Gewicht war vor den Krankheiten bereits auf 8600Gramm. Da hatte sie allerdings ein wenig an Gewicht verloren. Seitdem hält sie das Gewicht. Dennoch ist sie in der Kurve nun abgerutscht. Noch nicht im Untergewicht,aber schon im 25 er Bereich.Beikost ist für die Maus irgendwie noch uninteressant. Sie isst ein wenig Brei oder auch Brot,Wurst,Reis,Nudeln… vom Tisch mit. Aber sie isst irgendwie wie ein Spatz. Keine Nennenswerten Mengen. Mit hinzu kommt,das sie extrem aktiv ist. Sie liegt nur still im Bettchen wenn sie schläft. Sonst ist sie immer in Bewegung. Sie macht alles außer frei laufen. Wobei sie kurz davor ist. Der Kinderarzt hält das Stillen in dem Alter für kritisch. Nennt es eine chronische Unterversorgung. Würde nur noch als Gewohnheit gemacht. Ich bin mehr als verunsichert. Er sagt aber gleichzeitig ich solle mein Kind nicht zum Essen zwingen!? Ich bin mit meinen Kräften wirklich am Ende. Seit dem 7. Lebensmonat biete ich meiner Maus täglich mehrmals Essen an. Sie lehnt es immer ab. Eisen werte wollte er nicht entnehmen. Ich soll 3mal die Woche Fleisch anreichen. Ist das stillen wirklich schlecht ab dem zweiten Lebensjahr? LG Bettina


Biggi Welter

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Liebe Bettina, was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Du solltest sicherlich weiterhin versuchen, Deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Warum hat Dein Arzt die Blutabnahme verweigert? Wenn Dein Kind einen Eisenmangel hat, wird sein Appetit nicht besser werden. Und wenn es gut ist, dann kannst Du ganz getrost abwarten, bis Dein Baby von ganz alleine mehr essen mag… Vielleicht würde Dich eine zweite Arztmeinung beruhigen….? Lieben Gruß Biggi


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