Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe Ende Mai entbunden, Ende Juli die Mirena bekommen und hatte lange Probleme mit den Blutungen und jetzt schon wieder. Heute hat mir die Gyn Norethisteron 1 mg verordnet. 1.) steht da drin, nicht in der Stillzeit :-((( hat mir nicht zugehört 2.) nicht bei Lebertumoren, hatten gerade darüber gesprochen, daß ich einen gutartigen Lebertumor habe (fokal nod. Hyperplasie) Sie ist natürlich ab heute im Urlaub. Was machte ich denn nun? Abstillen?! Eigentlich will ich das nicht. Weiter Bluten?! Auch nicht so toll. Bin echt verzweifelt. Ach so: zunächst 1 mg pro TAg und wenn die Blutung nach 10 Tagen nicht besser ist dann 2 mg pro Tag und im Januar wieder vorstellen. Ich hoffe, daß Sie mir weiterhelfen können. Vielen Dank. Corry
? Liebe Corry, zu dem Thema Tumor kann ich Ihnen nichts sagen, da müssen Sie sich an eine Ärztin/Arzt wenden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann eben in einer Klinik oder vom Bereitschaftsdienst. Norethisteron ist ein Gestagen wie es im Rahmen von Minipille, Kombipille oder auch Depotpräparaten eingesetzt wird. Ich zitiere Ihnen hierzu aus „ARzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer 6. Auflage 2001: „Östrogene, Gestagene und hormonale Kontrazeptiva Gestagene (Norethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini- oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben - wenn überhaupt - nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot-Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Bei täglicher Einnahme von 0,05 mg ist Ethinylestradiol in der Muttermilch nicht nachweisbar. ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ... ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." In der neuesten Ausgabe von Thomas Hale, PhD „Medications and Mothers‘ Milk" 10. Auflage 2002 steht, dass es sich um eine Substanz handelt, die zur oralen Empfängnisverhütung dient und zur Behandlung in der Endokrinologie eingesetzt wird. Man geht davon aus, dass es in kleinen Mengen in die Milch übergeht. Ein wichtiger Aspekt, der bei Hale erwähnt wird, ist der, dass die Substanz in höheren Dosen die Milchmenge verringert und (ebenfalls in höherer Dosierung) die Zusammensetzung der Milch verändert. Bei niedriger Dosierung sind diese Auswirkungen nicht zu befürchten. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich - trotz Wochenende und Feiertagen - mit einer Ärztin/Arzt in Verbindung zu setzen und über die Einnahme und eventuelle Alternativen nochmals zu sprechen. Ich weiß nicht, ob die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin am Montag noch besetzt sein wird, aber wenn Sie zum Arzt gehen, kann sie/er es ja zumindest einmal versuchen: Tel.: 030-306 867 11. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsservice für Ärzte zu Medikamentenfragen in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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