Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen/Magendarmgrippe

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen/Magendarmgrippe

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Hallo , mein Sohn ist auf den Tag heute 7 Monate alt und bekommt Mittags ca. 200 g Brei (GKF); Abends seit kurzem nun auch Milchbrei (ca. 100 g) und wird sonst nach Bedarf gestillt (meistens 1x morgens, 1x nachmittags, 1 bis 2x Nachts). Müsste er noch öfter gestillt werden? Grundsätzlich gedeiht er gut ( Entlassungsgewicht-größe 3740 gr, 53 cm/ heute ca. 8200 gr, ca. 71 cm, oder nicht ok?) , obwohl er von sich aus eher ein schlechter Esser ist und immer war; d.h. von sich aus "meldet" er sich oft nicht. Ich lege ihn oft nach Gefühl an und dann trinkt er auch?? Reichen die zusätzlichen MuMilchmahlzeiten? Außerdem habe ich noch eine Frage zur Nährstoffversorgung während einer Magendarmgrippe. Hatte die letzten 4 Tage damit zu tun. Habe mich auch ein paar mal übergeben müssen und nicht viel essen können. Wie "schlecht" ist dann meinen Mumi, oder sieht die Natur es hier so vor, quasi alles an Nährstoffen in die MuMi zu geben und erst die "übrigen" Nährstoffe der Mutter zu überlassen? Habe Angst, das die Versorgung meines Sohnes in den Tagen nicht ausreichend war. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe babysmile, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Ihr Baby ist also gut versorgt mit Muttermilch! Keine Sorge, Ihre Milch wird auch während eines Magen Darm Infektes nicht "wässriger". Das eigene Essverhalten hat keinen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Milch. Dies ist ein weiser Schachzug der Natur, um das Überleben der Nachkommen zu sichern. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren, gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Bis es so weit kommt, ist die Mutter aber schon sehr nahe an der Schwelle zum endgültigen Abschied. Achten Sie darauf, dass Sie genügend trinken und so viel Ruhe wie möglich bekommen, damit Sie bald wieder gesund sind. Für Ihr Kind ist Weiterstillen besonders, wenn es sich angesteckt haben sollte genau das Richtige, weil es so maßgeschneiderte Antikörper mit Ihrer Milch mitgeliefert wird. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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