Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen klappt nicht!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen klappt nicht!

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielleicht kannst du mir helfen! Hier meine Geschichte. Ich war vor ca 3 wochen bei der U3 mit meiner Sarah und da wurde festgestellt das sie 200 g abgenommen hatte und mir wurde zum zufüttern geraten. Ich war so besorgt, das ich ihr nur noch die Flasche gab. nach ca 2 Tagen tat mir das total leid und ich wollte wieder stillen, aber ich musste mit erschrecken feststellen, das meine Milchproduktion zurückgegangen war, ist ja auch logisch, hatte Sarah ja 2 Tage nicht dranne. nun möchte ich aber gerne wieder stillen und ich bin auch schon fleissig seit 3 Tagen mit der Pumpe dran, aber mehr als 40 ml am tag bekomme ich einfach nicht raus. nun habe ich versucht Sarah wieder anzulegen, aber es klappt nicht. Sie saugt zwar an aber macht nicht weiter, sie bekommt dann so einen Bock, das dann gar nichts mehr geht. Ich probiere es immer wieder mit milch in den mund reinspritzen, damit sie merkt da ist was, aber es will und will nicht klappen. Weisst du einen Rat?? Sollte ich lieber abstillen und nur noch Flasche geben???? Bitte hilf mir LG Steffi und Sarah


Biggi Welter

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? Liebe Steffi, bitte wende dich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe, denn ich denke, dass es alleine und ohne direkte und persönliche Unterstützung vor Ort für euch sehr schwierig sein wird, wieder zum Stillen zurückzukommen. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Stillberaterin erreichen kannst hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei deinem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb solltest Du dein Kind zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte dir eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn dir eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du die Brust massieren kannst. Achte darauf, dass DU so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommst (am besten legst Du dich zusammen mit dem Baby ins Bett, vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit dazu) und dich möglichst ausgewogen und ausreichend ernährst. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Du musst keinen Milchbildungstee trinken und wenn Du ihn trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Du trinkst genügend, wenn Du dich nicht ausgedörrt fühlst, wenn der Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst. Biete bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen des Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Die zur Zeit notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern solltest Du dir von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an der Brust erfolgen. Nur Mut, mit der richtigen Unterstützung und Information sind die Chancen gut, dass ihr es bald schafft, wieder zu einer schönen Stillbeziehung zu finden. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Steffi! Meine Milch ist kurz nach der Geburt meines Sohnes auch "weggegangen". Die Ursache war eine seelischer Schock (ein guter Freund starb). Wenn er getrunken hat ist erst Milch gekommen, aber nach ein paar Zügen war nichts mehr da und er saugt "ins Leere". Da er nie schrie und regelmäßig trank und meine Brust noch nicht "eingespielt" war, hab ich mir gar nie gedacht, er bekäme nicht genug. Als er dann 3 Wochen alt war, wurde er im KH abgewogen und hatte weniger als sein Geburtsgewicht. Hektisch wurde ihm gleich eine Flasche reingeschoben, er brüllt wie am Spieß!!! Wir haben verschiedene Milchsorten und Flaschen ausprobiert bis er wenigstens ein bisschen trank. Aber ich wollte unbedingt stillen und hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, dass es nicht klappen könnte. Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung raten "MACH WEITER", alle 1-2 Stunden anlegen und danach abpumpen! Ich hab mir eine elektrische Pumpe ausgeborgt und gestillt, gepumt und zugefüttert. Es hat 2 Wochen gedauert, dann hat mein Zwerg die Flasche wieder ganz verweigert (es war eine Tortour ihm da milch reinzukriegen! Die abgepumpte Milch trank er ja noch, aber die Fertignahrung wollte er nie!). Ich bekam viele gute Tipps, wenn ich jeden Tag wiegen ging. So hab ich literweise Himbeersaft und Instant Malzkaffee getrunken und Mozarella und andere Käsesorten gegessen!!! Jetzt ist Severin schon 7 Monate alt und wurde bis vor 3 Wochen voll gestillt!!! Zusätzlich gibts jetzt Mittags Karotten/Kartoffel Brei, aber der Busen ist seine Lieblingsnahrungsquelle. Gib also nicht auf und lass Dir von keinem einreden, dass Du nicht mehr stillen kannst oder sollst! Es ist in meinen Agen auch eine Einstellungsfrage und ich hab immer daran geglaubt, dass ich eine "Still-Mama" sein werde. Es erfordert jetzt halt etwas Geduld und Mühe, denn das zusätzliche Pumpen und "Flascherln" ist ziemlich zeitaufwendig. Aber es lohnt sich auf alle Fälle, denn das beste ist nun mal die Muttermilch. Alles Liebe und Gute für Dich und Deine kleine Sarah wünscht Dir Tina PS.: Mach die aber keinen all zu großen Stress und Druck, natürlich werden auch "Flascherlkinder" groß! Doch es ist jeden Versuch wert zu stillen, auch teilstillen ist super, besser etwas Muttermilch als gar keine! Und das mit dem bocken und schreien von Sarah hängt auch sicher mit der Nahrungsverwirrung zusammen, das legt sich sicher wieder. Macht es Euch beim Trinken immer bequem und nehmt Euch Zeit, dann klappt es sicher bald wieder besser!!!


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe einen 9 Wochen alten Sohn und mir ging es ähnlich wie Dir. Ich geb Dir einen Rat stille lieber als zufüttern. Mir riet man auch zum zufüttern und was ist nun, mein Sohn geht gar nicht mehr an die Brust. Ich hab gestillt, zugefüttert und dann abgepumpt. Bis vor einer Woche ging es so dann auch aber urplötzlich geht er nicht mehr an die Brust. Ich pumpe nun nur noch ab bin aber tieftraurig daß es mit dem Stillen nicht mehr klappt. Ich würde es heute anders machen und nicht mehr zufüttern sondern öfter anlegen, aber ich hatte keine Ahnung. Viele Grüße Julia


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